Der Krakeeler

Autor*in
Port, Moni
ISBN
978-3-407-79407-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Waechter, Philip
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Weinheim
Jahr
2010
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Helene, eine kleine Katze, wohnt mit ihrer Familie am Fluss. Eigentlich könnte alles ganz wunderbar sein, aber Helenes Vater ist ein Krakeeler: alles was er eigentlich sagen sollte, schreit er. Eines Tages reicht es Helene und sie zieht in die Welt hinaus.

Beurteilungstext

Was ist ein Krakeeler? Das ist ein Mensch, der statt zu sprechen alles schreit. Helenes Vater ist ein Krakeeler, sehr zum Leidwesen von Helene. Alle anderen scheinen sich daran gewöhnt zu haben. "Seit vielen Generationen… lauter Krakeeler in der Familie! Wenn du willst, kannst du später auch ein Krakeeler werden!" sagt Helenes Mama. Doch Helene möchte kein Krakeeler werden, und auch keine Krakeelerin. Sie nimmt ihre sieben Sachen und ihre Trompete und zieht in die Welt. Sie kommt bei einer anderen Familie unter, und ihre Eltern suchen sie lange vergeblich. Eines Tages entdeckt der Vater, der nun beteuert, niemals wieder zu krakeelen, wenn nur die Helene wiederkommt, ein Plakat, das zu einem Trompetenkonzert von Helene einlädt. Alle sind aus dem Häuschen und freuen sich auf das Wiedersehen. Das Konzert begeistert die Zuhörer und am Ende kann sich Helene über ihren Vater freuen, der ein lautes "BRAVO!" durch den Raum krakeelt.
Es ist ein altes Motiv, das in dieser Geschichte neu verarbeitet wird. Der unsensible Vater, die abgestumpfte Mutter und das sensible Kind, das sich an den unhaltbaren Zustand nicht gewöhnen möchte und die Flucht ergreift. Es lernt in der Distanzierung von den Eltern seinen eigenen Weg zu gehen, der anders als der tradierte Pfad ist, der aber schließlich auch wieder zu den Eltern zurückführt, indem durch die Trennung auf allen Seiten Einsicht und Wertschätzung des Anderen, und Nachsicht seiner Fehler wegen entsteht. Dieses typische Thema der Adoleszenz verarbeiten Moni Port und Philip Wächter in ihrer kleinen Bilderbuchgeschichte von Helene und ihrer Familie. Dabei lassen sie ihre Protagonisten gerade Wege gehen, ohne Gewissenskonflikte und innere Zerrissenheit. Vielmehr scheint für Helene schnell alles klar, und auch die Reue und Einsicht ihres Vaters muss nicht lange begründet werden; sein Verlust rechtfertigt die Veränderung. So kommt die Geschichte ohne unnötige Schnörkel und Umwege, Reflexionen und Mutmaßungen aus. Und sie macht den Weg frei für das glückliche Ende, das so gänzlich unverkitscht sehr glaubwürdig herüberkommt. Und damit macht das Buch Mut, schmerzliche Schritte zu wagen und den eigenen Weg zu suchen.
Die grafischen Illustrationen Philip Wächters setzen die Geschichte ganz unverkrampft und humorvoll ins Bild und lassen das Bilderbuch zu einem echten Lesegenuss werden. Es ist sehr zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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