Der König und die Nachtigall

Autor*in
Kaleko, Mascha
ISBN
978-3-86429-453-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Müller, Hildegard
Seitenanzahl
36
Verlag
Tulipan
Gattung
Buch (gebunden)Märchen/Fabel/Sage
Ort
München
Jahr
2019
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

In einem Land, in dem ein König denkt, alles besitzen zu können, lässt er eine Nachtigall einfangen. Ohne die möglichen Konsequenzen zu berücksichtigen, muss er feststellen, dass selbst seine größten Mühen umsonst sind, der Nachtigall das Leben so schön wie nur möglich zu gestalten.

Beurteilungstext

Ein König aus dem Schloss „Sowieso“ im Land „Werweißwo“ bemerkt den Gesang einer Nachtigall und lässt diese daraufhin einfangen. Gehalten in einem goldenen Käfig, wie es für die Nachtigall des Märchenkönigs üblich ist, muss der König feststellen, dass das Tier jegliches Hofkonzert und auch das Hofmenü verweigert. Seine Mühen sind umsonst: Nach drei Tagen ist die Nachtigall tot. Ein Weiser klärt den König schließlich über die artgerechte Haltung eines wilden Vogels auf, sodass der König die große Wahrheit erkennt.

Illustratorin Hildegard Müller verleiht hierbei der Lyrik Mascha Kalékos auf jeder Seite Lebendigkeit. Ihre Bebilderungen haben eine unverwechselbare, abstrakte Eigenart, die sich über viele Facetten hinwegzieht. Ob ängstlich, träumerisch oder lachend, die Gesichtszüge verdeutlichen auf Anhieb, mit welchem Charakter die Leser sich auf den Seiten des Buches auseinanderzusetzen haben. Diese Eigenart ist bereits unmittelbar auf der ersten Seite zu erkennen, was die Neugier bei vielen Kindern bereits zu Anfang des Buches weckt.

Die Illustrationen animieren nicht nur zum Weiterlesen, sondern erzählen gleichzeitig auch eine eigene Geschichte - die Parabel vom König und der Nachtigall. Mascha Kalékos Poesie ist vom Alltag für den Alltag geschrieben. Ihre lyrische Sprache ist hierbei stets von Ironie in den Hofschranzen begleitet und lässt dadurch keine Sentimentalität aufkommen. Diese Mischung aus Melancholie und Witz, die sich gerade auf den letzten Seiten des Buches wiederfinden lässt, ist es, wodurch das Buch nicht nur zeitlos ist, sondern auch eine Botschaft für Klein und Groß bereit hält.

Die dunkel gestalteten Seiten, die den toten Vogel lediglich in der Ecke der Buchseite zeigen, verdeutlichen dabei die traurige Botschaft - nicht immer hat das Handeln des einen positive Auswirkungen für alle Beteiligten. Jeder sollte für sich selbst entscheiden können, wie er leben möchte - getreu dem Sprichwort: Des einen Freud ist des anderen Leid.
(Anna-Franziska Bruns, Niedersachsen)

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 18gast; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 02.04.2020

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