Der kleine Räuber Rapido. Der riesengroße Räuberrabatz
- Autor*in
- Weger, Nina
- ISBN
- 978-3-7891-1478-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Kühler, Anna-Lena
- Seitenanzahl
- 112
- Verlag
- Oetinger
- Gattung
- Buch (gebunden)Erstlesebuch
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2020
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Klassenlektüre
- Preis
- 10,00 €
- Bewertung
Teaser
Rapido ist klug, pünktlich und wäscht sich freiwillig die Ohren - ein perfekter Junge, aber kein Räuberkind. Ob er beweisen kann, dass in ihm trotzdem ein kleiner Räuber steckt?
Beurteilungstext
Um aus seinem Sohn einen „echten“ Räuber zu machen, überlegt sich Räuberhauptmann Rigoros, den kleinen Räubern Aufgaben zu geben. Derjenige, der sie am besten erfüllt, bekommt eine Räuberwurst. Da Rapido seinen Vater auf keinen Fall enttäuschen will, macht er sich sofort an die Arbeit. Doch er hat dabei ein großes Problem: Er schmatzt nicht, ist ordentlich und räubert gar nicht gerne. Mit Klugheit und Ideenreichtum versucht Rapido sein Können als Räuber zu beweisen.
Räuberkind Rapido wird als sympathisch, wissbegierig und hilfsbereit dargestellt. Anna-Lena Kühler lässt ihn in ihren Zeichnungen eher elfenähnlich wirken. Das typische Bild vom Räuber wird nicht erfüllt, weder in den Bildern noch im Text. Rapido bekommt von Kühler eine freundliche Mimik und Gestik. Schon das Titelbild zeigt den Jungen in seiner grün-roten Kleidung, der eher zu hüpfen als sich bedrohlich anzuschleichen scheint. Durch die Feder in seinem Hut und dem immerwährenden Sinn für gute Taten, tauchen Parallelen zu Robin Hood auf. Der Stil der Illustrationen ist eher flächig mit einzelnen Farbnuancen, die sich wiederholen. Die Mimik der Figuren ist einfach, aber dennoch sehr ausdrucksstark. In Gesprächen mit Rapidos bestem Freund, Waschbär „Störenfried“, wird die Innenperspektive des kleinen Räubers deutlich. Diese ist häufig geprägt von Sorgen, die auch die Leser*innen beschäftigen dürften: die Erwartungen der Eltern, das Problem, denen gerecht zu werden und gleichzeitig die Suche nach sich selbst.
Nina Wegers Sinn für Abenteuer kommt nicht nur beim kleinen Räuber Rapido vor. Sie war selbst Seiltänzerin und leitet einen Zirkus mit. Ihre Bücher handeln von Saubanden und anderen Held*innen. Bei Räuber Rapido schreibt sie das Anfangskapitel direkt an die Leser*innen, um sie in die Geschichte einzuführen. Ihr Text besteht vorwiegend aus Hauptsätzen und ist für fortgeschrittene Leseanfänger*innen gut zu lesen. Sie findet passende Bezeichnungen wie die R-Räuber und die Sch-Räuber, die deutlich machen, dass es innerhalb der Räuberbande zwei Lager gibt. Einige Dinge dreht sie konsequent um: Der verbotene Wald ist für die Räuberkinder der mit Menschen und dass ein Räuber nicht sauber sein soll, ist wohl auch die Normalität.
Dieses Buch ist für Leseanfänger*innen oder als Vorlesebuch sehr empfehlenswert. Es lässt nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene schmunzeln und weckt Fantasie und Vorstellungskraft. Ich freue mich darauf, die nächsten zwei bereits erschienenen Teile zu lesen!