Der kleine Gedanke
- Autor*in
- FETH, Monika
- ISBN
- 978-3-414-82088-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Kehlenbeck, Angela
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchFantastikSachliteratur
- Ort
- Köln
- Jahr
- 2008
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Was macht eigentlich ein Gedanke, wenn er gerade nicht gedacht wird? Monika Feth erzählt die Geschichte eines kleinen Gedankens, den sie auf ihrem Schreibtisch eingefangen hat. Und sie erklärt dabei auch, warum die Gedanken sich immer wieder mal einen Menschen suchen, der sie denkt. In Kombination mit den Bildern Angela Kehlenbecks entsteht dabei ein ganz ungewöhnliches Bilderbuch.
Beurteilungstext
Halten wir ein Buch in den Händen, so erahnen wir nicht, wie viel Mühe es gemacht hat, das Buch zu schreiben. Anders ist das bei Monika Feths Bilderbuch "Der kleine Gedanke". Denn Monika Feth erzählt in dieser Geschichte, wie schwer es manchmal sein kann, eine Geschichte zu schreiben. Noch dazu, wenn alle Gedanken mit ihr verstecken zu spielen scheinen. Doch plötzlich purzelt ein kleiner Gedanke direkt vor ihre Finger auf den Schreibtisch. Schnell greift sie zu und erzählt seine Geschichte.
Der kleine Gedanke hatte keine Lust mehr, immer nur gedacht zu werden. So zog er in die weite Welt und besah sie sich. Doch je länger er unterwegs war, desto blasser und schwächer wurde er. Ein älterer Gedanke erklärte ihm, dass ein Gedanke immer mal wieder gedacht werden sollte, um bei Kräften zu bleiben. Das nahm sich der Gedanke zu Herzen. Und da er ein freundlicher und lustiger Gedanke war, heiterte er die Leute auf, von denen er sich nun denken ließ.
Monika Feths ungewöhnliche Geschichte erlaubt einige kleine Einblicke in die Werkstatt eine Schriftstellerin. Freud und Leid dieses Berufs können erahnt werden, wenn sie vom verzweifelten Kampf mit den widerspenstigen Gedanken erzählt, die sich gerade nicht fangen lassen wollen. Und sie erzählt, wie man dann völlig in sich versinkt, wenn der richtige Gedanke erwischt wird, der eine Geschichte zu erzählen hat. So ist diese Geschichte gleichzeitig eine Geschichte über das Geschichtenerzählen und sie ist ein kleiner Einblick in den Kopf der Autorin.
Die Bilder Angela Kehlenbecks unterstreichen die Wirkung der Geschichte nachhaltig. Es sind anfangs grafische Bleistiftzeichnungen, in denen nur punktuell kleine blasse Farbtupfer zu finden sind. Doch je mehr die Geschichte an Fahrt gewinnt und die Autorin ins Schreiben kommt, nimmt auch die Farbintensität der Bilder zu. Zeitweilig nehmen die farbsatten Aquarelle die ganze Seite ein und drängen die Bleistiftstriche in den Hintergrund. Ein kleiner Frosch, der im Text nicht vorkommt, begleitet die Bilder und erlebt dort seine ganz eigene Geschichte.
So liegt mit "Der kleine Gedanke" ein anspruchsvolles Bilderbuch vor, das ganz vielfältige Zugänge erlaubt und eine Menge interessanter Entdeckungen zu bieten hat.