Der kleine Fischer Tong

Schlagwörter

• Familie
• Tod/Sterben

Teaser

Eines Tages fängt der kleine Fischer Tong ein Skelett. Doch was erst so gruselig wirkt, entpuppt sich bald als schwach und verletzlich. Tong hat Mitleid - und ein Wunder geschieht.

Beurteilungstext

Am Rande der großen Stadt wohnt der kleine Fischer Tong. Jeden Tag fährt er aufs Meer; auch eines Tages, als ein Sturm droht. In den tosenden Wellen macht er einen besonderen Fang; ein Skelett, das sich bewegt und zu leben scheint. Tong flieht, doch das Skelett folgt ihm bis nach Hause. Dort in einen Spiegel blickend wird es sich selbst seiner Fürchterlichkeit bewusst. In Traurigkeit versunken erregt es Tongs Mitleid, der ihm Wärme und Nahrung bietet. So geschieht das Wunder: Das Skelett verwandelt sich in einen großen Fischer. Dieser war einmal ein Seemann, ertrank aber bei einem Sturm. Nun will er bei Tong bleiben und er kennt die geheimsten Stellen, wo es viele Fische zu fangen gibt. Eine wunderbare Zeit bricht nun für Tong an.
Chen Jianghongs kindlicher Protagonist ist nicht nur mutig, er ist auch gütig und mitleidig, den Bedauernswerten gegenüber. Damit macht er möglich, was unfassbar klang. Diese sagenhafte Geschichte lässt einigen symbolischen Gehalt erahnen. Es ist die Frage nach Mitmenschlichkeit, auch dem Abstoßenden gegenüber, die hier verhandelt wird. Denn manchmal verwandelt sich eben der bei näherer Betrachtung in ein wunderbares Gegenüber, So auch das Skelett, das nun zum Freund und Vertrauten wird.
Wie immer leben Jianghongs Geschichten besonders auch durch ihre wunderbaren Bilder. Als hybride Formen zwischen traditioneller chinesischer Pinselmalerei und einem modernen Comicstil angesiedelt, zeigen sie in großformatigen Bildern und kleineren Bildleisten Szenen der Handlung, die besonders auch über die Mimik der Protagonisten Stimmung erzeugen. So entsteht eine einzigartige Geschichte, die nachdrücklich fasziniert und sehr zu empfehlen ist.