Der kleine Drache

Schlagwörter

• Freundschaft

Teaser

Die kleine Lin bekommt einen kleinen Drachen geschenkt, an dem sie viel Freude hat.

Beurteilungstext

Lin ist eine kleine Chinesin. Sie freut sich sehr, als sie einen lebendigen kleinen Drachen geschenkt bekommt. Die beiden spielen wilde Spiele miteinander: Verstecken und Pingpong, Theater und Fußball. Doch leider geht dabei eine kostbare Vase zu Bruch. Lins Vater ist darüber so verärgert, dass er den Drachen einsperrt. Doch am nächsten Morgen ist der Drache verschwunden. Lin sucht ihn überall: im Haus, in der Stadt und sogar jenseits der hohen Berge. Eine Hexe hilft ihr beim Suchen und Lin findet ihren (nun wesentlich größeren) Drachen bei seiner Familie über den Wolken. Der Drache freut sich sehr, seine Freundin wieder zu sehen. Und auch der Vater ist nun zu Kompromissen bereit: Die Freunde dürfen sich sehen, so oft sie wollen.
Anlass für diese phantastische Geschichte war für den Autor eine Reise nach China. Dort wurde er konfrontiert mit einer Welt voll fremder, geheimnisvoller ZEICHEN: den chinesischen Schriftzeichen. Sie faszinierten ihn so sehr, dass er daraus ein originelles Bilderbuch gestaltete. Es erzählt mit Witz und Phantasie die einfache Geschichte einer Freundschaft zwischen einem kleinen (chinesischen) Mädchen und einem Drachen. Faszinierend dabei und von hohem graphischem Reiz ist die (fast spielerische) Integration (einfacher) chinesischer Schriftzeichen in die phantasievolle Bilderbuchhandlung. Die großzügige, aber überlegt, präzise Gestaltung in genau aufeinander abgestimmten pastelligen Farben, korrespondiert dabei gut mit den einfachen, bewusst überzeichneten Figuren mit den zum Teil integrierten (schwarzen) Schriftzeichen. Der knappe, groß gedruckte Text ist abwechslungsreich beigefügt.
KEIN Bilderbuch, das man Kindern ab ca. 6 Jahren einfach in die Hand drücken kann. Diese “Erstleser”, die vielleicht noch mit dem ABC zu kämpfen haben, brauchen erläuternde Hilfen Erwachsener, um die fremden Zeichen sinnvoll einordnnen zu können. Dann jedoch kann das Bilderbuch junge und “alte” Leser faszinieren und vielleicht sogar zum “Erfinden” eigener Schriften anregen (in Familie und Schule).