Der Kiosk

Autor*in
Melece, Anete
ISBN
978-3-7152-0781-0
Übersetzer*in
Melece, Anete
Ori. Sprache
Lettisch
Illustrator*in
Melece, Anete
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Olga ist Kioskbesitzerin in einer Stadt, träumt aber vom Meer und wundervollen Sonnenuntergängen.

Beurteilungstext

Bemerkenswert ist schon die Umschlaggestaltung dieses Bilderbuches. Sie stellt den Kiosk von Olga dar und durch das ausgesparte Fenster sieht man sie, Kekse kauend, vollkommen in ein Reisemagazin versunken. Blättert man die erste Seite auf, zeigt sich das Innenleben des kleinen Verkaufsladens. Dort gibt es alles, was das Herz begehrt. Von Chips, Pfefferminzbonbons, Zeitschriften, einer digitalen Kasse bis hin zum Lottoschein. Und mittendrin die imposante Olga. Groß und dick ist sie dargestellt und schleicht sich in das Herz des Betrachters. Wie im realen Leben nimmt auch sie für ihre Kunden die unterschiedlichsten Rollen ein. Mal ist sie Lebensberaterin, mal Trösterin für unglücklich Verliebte, Lolli-Wunscherfüllerin für Kinder, Wegweiserin für verirrte Touristen. Sie hat viele Funktionen und Bedeutungen für ihre Kunden, nur niemand interessiert sich so wirklich für sie. Olga ist so verbunden mit ihrem Kiosk, sie schläft sogar darin und träumt dann von fernen Ländern und dem Meer. Ihre Darstellung lässt den Betrachter immer erkennen in welchem Gefühlszustand sie sich befindet. Man kann in ihn in ihrem Gesicht lesen, ob fröhlich, erschrocken, böse oder traurig, der Betrachter bekommt die breite Gefühlspalette geliefert. Geht auch nicht anders, denn sie ist so füllig, das der Kiosk sich wie eine zweite Haut um sie herum festsitzt. Und dann eines schönen Tages, passiert eine Reihe von Ereignissen, die ihre Welt komplett verändern werden. Es macht Freude mitanzusehen, wie sich alles plötzlich rasant verändert. Und welche Freude, dass genau dieses riesige, ungewisse Abenteuer Olga genau das bringt, was sie sich immer schon gewünscht hat. Nicht nur träumen, sondern mutig sein, etwas wagen und dennoch an Bekanntem und der Sicherheit festhalten darf, genau das verspricht diese Geschichte. Und ja, es kommt manchmal anders, als man es sich vielleicht vorstellt und dennoch ist es unsere innere Haltung, die etwas Schönes daraus werden lässt. Wie oft stehen Kinder vor dieser Herausforderung, sich etwas zu wünschen, aber Angst davor haben, Gewohntes aufgeben zu müssen. Die Geschichte ist eben genau wie ein Kioskbesitzer, ein klein wenig Lebensberatung. Die Illustrationen sind farbenfroh und quirlig. Es gibt so Vieles anzusehen und die Details regen genau dazu an. Auf manchen Seiten erinnern die Anzahl der Darstellungen, und der entsprechende Text darunter, an Comics, dann gibt es wieder großflächige Darstellungen die über eine Doppelseite eine Szene zeigen. Die Geschichte regt einen dialogischen Austausch an und fördert so die Sprachfähigkeit von Kindern und in ihrer Fantasie wird es auch möglich, mit einem Kiosk drei Tage übers Meer zu schwimmen, um am Strand seiner Träume anzukommen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ISCHE; Landesstelle: Bremen.
Veröffentlicht am 03.10.2020

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