Der Kajütenjunge des Apothekers

Autor*in
von, Kooij
ISBN
978-3-7026-5765-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
285
Verlag
Jungbrunnen
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2005
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jan wird nach dem Tod des Vaters zu einem entfernten Verwandten nach Amsterdam mitgenommen. Dort soll er eine Lehrstelle bekommen. Statt dessen wird er nur ausgenützt und flieht schließlich, um mit einem Schiff nach Ostindien zu segeln. Dass ihn dort viel schlimmerer Zustände erwarten, als er sich je erträumen konnte und er schließlich nur noch ums Überleben kämpft, macht die Sache nicht einfacher.

Beurteilungstext

Jan wächst behütet auf einem Bauernhof in Holland auf. Als sein Vater stirbt, jagt ihn die Mutter aus dem Haus, da er nicht ihr leiblicher Sohn ist. Von einem Onkel nach Amsterdam mitgenommen wird er seines Vermögens beraubt und soll das Dasein eines Leibeigenen fristen. Da versucht er lieber, mit der Ostindien-Kompanie das Land zu verlassen. Als das Schiff sinkt, befinden sich alle in einer Ausnahmesituation, die von dem Unterkaufmann Cornelis auf schreckliche Weise ausgenützt wird. Schließlich kämpft er nur noch ums nackte Überleben.
Eine Abenteuergeschichte aus der hohen Zeit der Segelschifffahrt um 1630. Intrigen, Lügen, Verrat und Schiffbruch begegnen den Lesern in allen Schreckensvisionen, die sich niemand so richtig vorstellen kann. Jan wird zerrieben von Pflichtgefühl, Einstehen für die Kameraden und dem psychologischen Druck des selbsternannten Vormunds.
Die Grausamkeiten erreichen nach dem Schiffbruch ihren Höhepunkt, bei dem nur die überleben sollen, die es wert sind die verbliebenen Vorräte zu bekommen.
Auch Jan kann sich dieser Schreckensherrschaft nicht entziehen und wird schließlich zur Rechenschaft für seine aus Verzweiflung begangenen Taten herangezogen. Ausgesetzt mit einem alten Soldaten muss er versuchen Kontakt zu Einheimischen aufzunehmen. Erst dort wird er von dem Trauma der Reise loskommen.
Ein Buch, das nur für starke Kinder mit Abenteuerlust verbunden werden kann. Die schrecklichen Umstände, unter denen Jugendliche auf diesen Schiffen ausgebeutet wurden sind nichts für schwache Gemüter. Auch ist kein Happy End in Sicht, sondern die Grausamkeiten spitzen sich zu.
Dennoch kann dieses Buch gerade wegen seiner realistischen Schilderung der Zustände auf solchen Schiffen empfohlen werden.
Jugendliche können hier ihre Abenteuerlust ausleben und gleichzeitig froh sein, sie selbst nicht erleben zu müssen.
Ein empfehlenswertes Buch für junge Menschen ab 14 Jahren.

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Diese Rezension wurde verfasst von BM.
Veröffentlicht am 01.01.2010