Der Junge im gestreiften Pyjama

Autor*in
Boyne, John
ISBN
978-3-596-85228-4
Übersetzer*in
Jakobeit, Brigitte
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
266
Verlag
FISCHER
Gattung
Märchen/Fabel/Sage
Ort
Frankfurt
Jahr
2007
Lesealter
Einsatzmöglichkeiten
Preis
0,00 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der neunjährige Bruno begleitet mit Mutter und Schwester seinen Vater nach Auschwitz, der dort Kommandant wird. Bruno lernt einen gleichaltrigen Jungen kennen, der mit Vater und Bruder im KZ lebt und mit dem er sich täglich trifft. An dem Tage, an dem Bruno mit seinem Freund zusammen das Lager besichtigen will, geraten beide in eine Gruppe von Menschen, die in die Gaskammer getrieben wird.

Beurteilungstext

Für wen ist dieses Buch gedacht? Für Erwachsene, die bestenfalls die nur angedeuteten historischen Bezüge verstehen: “Aus-Wisch” für Auschwitz und dass am Ende des Buches ein Tod in der Gaskammer beschrieben, ohne dass dieses Wort vom Autor genannt wird ? Oder ist es für Kinder gedacht, wenn zwei Neunjährige die Hauptpersonen sind? Wie auch immer - das Buch ist meines Erachtens in jeder Hinsicht zu kritisieren.
Die historischen Fakten sind allesamt falsch dargestellt. Drei Beispiele:
1. Es gab in Auschwitz keine gemeinsamem Baracken für Kinder und deren Väter.
2. Es gab für “inhaftierte” Kinder keine Freizeit, in denen sie die Möglichkeit zum Spaziergang am Lagerzaun gehabt
hätten.
3. Dieser Lagerzaun war ein dreifacher und elektrisch geladen und es gab somit absolut keine Möglichkeit für einen
Jungen hindurchzukriechen - egal von welcher Seite!
Es wäre gewiss zu grausam diese Fakten in einem Kinderbuch zu “verarbeiten”; sollte es aber als solches gedacht sein, ist es m.E. auch ein schlechtes Buch. Den jungen LeserInnen wird die Möglichkeit genommen sich von der Handlung fesseln zu lassen, weil ständig erklärt und gedeutet wird. Auch hierfür drei Beispiele:
S. 63.”Vater...:Jetzt mach nicht so ein unglückliches Gesicht! (Bruno sah nämlich höchst unglücklich aus.)”
S.68: “...weil er nicht damit gerechnet hatte, dass er laut werden würde (Genau genommen überraschte es ihn sogar selbst)”
S. 123: “ ... lag etwas in seinem Blick, was Bruno als Ärger deutete, der in ihm schwelte und nur darauf wartete nach
außen zu dringen.”
Ist ein neunjähriger Junge einer solchen Einfühlsamkeit fähig, wenn er andererseits in diesem Jahr nichts lernt? Und w e n n, muss das so kompliziert beschrieben werden? Die Leerstellen des Buches, die es vielleicht für einen erwachsenen Leser fesselnd machen, weil er sie mit seinem Wissen anfüllt, bleiben für ein Kind/ einen Jugendlichen leer.
Ich kann das Buch keinesfalls für Kinder empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von hewi.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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