Der Junge, der die Welt verschwinden ließ

Autor*in
Miller, Ben
ISBN
978-3-8458-5047-4
Übersetzer*in
Flegler, Leena
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Terrazzini, Daniela Jaglenka
Seitenanzahl
224
Verlag
arsEdition
Gattung
Buch (gebunden)Fantastik
Ort
München
Jahr
2022
Lesealter
10-11 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
13,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wie angenehm und nützlich wäre es, wenn man alles, was man nicht mag, in einem Schwarzen Loch für immer loswerden könnte? Der 8-jährige Harrison bekommt so ein Schwarzes Loch geschenkt, aber dann verschwinden auch Dinge und Lebewesen, die er nicht auf ewig missen möchte. Gibt es eine Möglichkeit der Korrektur seiner Entscheidungen und Unvorsichtigkeiten?

Beurteilungstext

Harrison ist meist ein Musterkind - großherzig, lieb, ehrlich. Aber wenn ihn die Wut packt, hat er sich nicht unter Kontrolle. Wenn er sich ärgert, rastet er aus. Gemobbt wird er von seinem Klassenkameraden, der ihn gerne mit einem Gummiband ärgert, ihn aber dennoch zu seiner Geburtstagsfeier einlädt. Diese steht unter dem Motto "Weltraum". Eine etwas spezielle Kinderunterhalterin soll den Nachmittag managen. Harrison legt sich mit ihr an, steigert sich in seine Wut hinein, wird ermahnt und bekommt aus erzieherischen Gründen ein Schwarzes Loch zum Abschied. Welche Eigenschaften sein schwarzer Luftballon hat, findet er durch Zufall und danach durch gezielte Experimente heraus.

Wie praktisch ist es, Essen, das er nicht mag, in dem Ballon spurlos verschwinden zu lassen. Auch für ungeliebte Schulbücher und andere nervige Dinge ist so ein Schwarzes Loch sehr praktisch. Den Hund des Nachbarn aber vermisst der Besitzer schon und das belastet Harrisons Gewissen. Als seine Eltern während eines Wutanfalls ebenfalls verschwinden, muss ein Weg gefunden werden, dieses Verschwinden rückgängig zu machen. Hierfür geht Harrison auch ganz real über Grenzen.

Der Besitzer eines Schwarzen Lochs zu sein ist anstrengend. Das Loch muss gefüttert werden, sonst schrumpft es, es muss mit Bedacht bewegt werden, sonst verschwinden Dinge, die nicht verschwinden sollen. Loswerden kann man das Ding auch nicht und redet man darüber, um Hilfe von Erwachsenen zu bekommen, so glaubt niemand, dass man die Wahrheit sagt. Harrison befindet sich in einer verzwickten Situation, lernt aber durch die Herausforderung, seine Wut zu kontrollieren.

Erzählt wird diese fantasievolle, etwas abgedrehte Geschichte spannend, mit lautmalerischen Worten und Großschreibung, wenn es laut wird. Wenige seitengroße Schwarz-Weiß-Zeichnungen mit kurzen Unterschriften markieren wichtige Handlungsschritte. Slapstick-Situationen lockern die Spannung. Nur die Einführung des Schwarzen Lochs ist etwas holprig geraten. Gesetzt ist das Buch in einer großen Schrift.

Im Vorwort spricht der auktoriale Erzähler die Leser*innen direkt an. Im Nachwort erfährt man, was es wirklich gibt: Schwarze Löcher, die Einstein-Rosen-Brücke, das Großteleskop in Chile. Zeitreisen gibt es aber (bisher) ebenso wenig wie Schwarze Löcher, die man sich sich herumtragen kann. - Mit dem Buch kann man Antolin-Punkte sammeln.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Fee; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 12.10.2022