Der Hund kommt

Autor*in
Nöstlinger, Christine
ISBN
978-3-407-81022-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Sprecher*in
Umfang
Verlag
Gattung
Audio
Ort
Weinheim
Jahr
2007
Alters­empfehlung
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein alter, einsamer und herzensguter Hund beschließt, in die weite Welt zu ziehen, um noch einmal etwas zu erleben. Auf seinen Wegen begegnet er anderen Tieren und Menschen, denen er hilft, ihre großen und kleinen Probleme zu lösen. Dabei gerät er selber in merkwürdige, aber auch durchaus brenzlige Situationen. Er wird u.a. Theaterstar, Ersatzlehrer, Pflegevater einer 30köpfigen Katzenkinderschar und fast auch noch Politiker. Das Wichtigste jedoch ist seine Freundschaft mit einem Bären.

Beurteilungstext

Vor 20 Jahren erschien die Buchausgabe von "Der Hund kommt" der vielfach ausgezeichneten österreichischen Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger. Das Buch gilt als sogenannter Longseller, bekam den österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur, und der Berliner Tagesspiegel sprach von einem " Kinderroman voller Lebensweisheit". Hier nun liegt die Hörfassung in Form von 2 CDs vor, und die Aussage des Tagesspiegels dürfte immer noch ihre Gültigkeit haben. Diese Lebensweisheit des Hundes zeigt sich in den verschiedensten Etappen seiner Reise. Beispielsweise im Kapitel "Der Hund geht zum Theater", wo er zugunsten eines mit ihm befreundeten Schweins, das enorm eitel, jedoch absolut untalentiert ist, auf eine Theaterkarriere verzichtet. Oder im Kapitel "Der Hund geht in die Schule", wo er als Ersatzlehrer einen total unkonventionellen Unterricht erteilt, der aber von den Schülern begeistert aufgenommen wird. Hier weht übrigens ein Hauch der 68ger Bewegung durch das Geschehen, genauso wie in der Figur des alleinerziehenden Katzenvaters, der seine emanzipationsbestrebte Gattin unterstützen möchte. Die größte Lebensweisheit beweist der Hund jedoch, als er die angestrebte Politikerkarriere seines Freundes, des Bären, verhindert. Mit diesem verbindet ihn übrigens seit seinem ungewollten Auftritt als Ersatzlehrer eine enge und unverbrüchliche Freundschaft, da der Bär ihm mehr als einmal aus kritischen Situationen geholfen hat. Damit ist die Geschichte vom Hund auch eine Geschichte von Freunden, die einander in keiner Lebenslage im Stich lassen. Diese Lebensweisheit wird in unwiderstehlich komische Situationen verpackt. Dies zeigt sich nicht nur inhaltlich, sondern auch in den Charakteren der handelnden Figuren, die teilweise Tiere, aber auch Menschen sind. Diese Komik wird in der Hörfassung vor allem durch den Sprecher Stefan Kaminski vermittelt. Dessen Stimme und Ausdrucksweise verfügt über eine derartig unglaubliche Bandbreite, dass er jede Figur individuell gestalten kann. Dabei setzt er auch alle möglichen Dialektvarianten ein. Der Gastwirt spricht Wienerisch, der Theaterdirektor hat einen ungarischen und Olga, die Schwägerin des Bären, einen russischen Akzent. Der Taxifahrer wiederum berlinert authentisch. Unnachahmlich auch das Gesäusel einer Siamkatze, die im Kapitel "Der Hund im Krankenhaus" als betuliche Krankenschwester den Hund betreut. Durch das Talent Stefan Kaminskis bekommt so die Hörfassung ihre ganz besondere Prägung und unterscheidet sich damit auf höchst individuelle Art und Weise von der Buchfassung. Sehr hübsch sind auch die kleinen Musikeinlagen von Jan-Peter Pflug, welche die einzelnen Kapitel trennen. Wirklich ein höchst vergnügliches Hörerlebnis.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von bifi.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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