Der große Meaulnes
- Autor*in
- Fournier, Alain-
- ISBN
- 978-3-7725-2814-9
- Übersetzer*in
- Seiffhart, Arthur
- Ori. Sprache
- Französisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 304
- Verlag
- Freies Geistesleben
- Gattung
- Fantastik
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2014
- Lesealter
- 16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 17,90 €
- Bewertung
Teaser
Der siebzehnjährige Augustin Meaulnes wird von seiner Mutter aufs Land gebracht, damit er innerhalb der klaren Strukturen seinen Schulabschluss schaffen kann. Der außergewöhnliche Junge auf der Suche nach seinem Lebenssinn beeindruckt nicht nur den Erzähler Francois. Bei einer abenteuerlichen Kutschfahrt gelangt der Träumer in ein phantastisches Land, verliebt sich unsterblich und verliert diese Liebe immer wieder.
Beurteilungstext
Die Suche nach der blauen Blume der Romantik wird in diesem sehr gut lesbaren Roman von 1913 wieder aufgenommen. Meaulnes, der große Meaulnes, wie er von seinen Schulkameraden bezeichnet wird, sucht Bestätigung für sich selbst, seinen Lebensweg und findet eine große Liebe, die er doch nicht festzuhalten vermag.
Der 17- Jährige will sich in seiner Umwelt bestätigt sehen. Den heutige jungen Leser wird befremden, wie er sich anbietet, ja fast anbiedert. Die Erwachsenen sind der absolute Maßstab für die jugendlichen Figuren. Sich einzufügen ist das Ziel, nicht sich selbst zu verwirklichen. Aber aus Meaulnes bricht es sozusagen heraus. Mit einer abenteuerlichen Kutschfahrt beginnt sein eigener Weg, auf dem ihm kein Mensch helfen kann, kein Erwachsener und auch der Freund nicht, der die weitere Entwicklung beschreibt und dabei selbst nicht ins Leben kommt.
Der unerfahrene Kutscher gerät in ein phantastisches Land, trifft auf eine festlich inszenierte Hochzeitsfeier und verliebt sich unsterblich. Aber die Inszenierung ist vergänglich, irgendwie gelangt der Junge wieder nach Hause und ist fortan auf der Suche nach dem Weg zu diesem wunderschönen Mädchen.
Der Erzähler- Junge ist fasziniert von seinem Freund und dessen Schicksal, strebt selbst kaum nach eigenem Lebensglück, fast bleibt er ein Diener für die Sinnsuche eines anderen. Auch das ist aus heutiger Sicht nicht einfach zu ertragen. Dafür sind die phantastischen Begegnungen voller Romantik, scheinbar hinter einem Nebelvorhang spielt sich wahres Leben ab, wirkliche Gefühle werden ausgelebt und machen himmelhoch- jauchzend oder zu Tode betrübt. Und bleiben als Traum der Weg zum Glück.