Der goldene Schlüssel Nr. 2

Autor*in
Bhend, Käthi
ISBN
978-3-314-10252-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bhend, Käthi
Seitenanzahl
24
Verlag
Nord-Süd
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Gossau
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als Prolog quasi wird hier das Märchen ""Der goldene Schlüssel"" der Brüder Grimm abgedruckt. Daran schließt sich eine poetische, bis auf einen Einstieg nur in Bildern erzählte Geschichte an, in der ein Schlüssel ebenfalls eine Rolle spielt und die wie auch das Märchen am Ende vieles offen lässt.

Beurteilungstext

und vor dem Heimweg ein Feuer machen will, um sich aufzuwärmen, dabei einen goldenen Schlüssel und ein passendes eisernes Kästchen findet. Was sich in dem Kästchen befindet, wird nicht erzählt - es bleibt eine Leerstelle, für die Zuhörer zu füllen mit eigenen Phantasien.

Käthi Bhend nun lässt ihre kleine Geschichte im Herbst beginnen: Eine ""kleine alte Frau"" macht sich mit ihrer Katze auf, die Sonne zu suchen, denn alles ist im Nebel versunken. Zuerst aber besucht sie Frau Flora im Schloss, und von dieser erhält die kleine alte Frau einen goldenen Schlüssel, den sie ihrer Katze um den Hals hängt.

Die Bilder erzählen von einem Weg durch den Herbstwald, gewärmt anscheinend von der Zauberkraft der Frau Flora, denn die alte Frau trägt nicht mehr ihren dicken Wintermantel. Sie begegnet verschiedenen Tieren, die sie am Ende zu einer üppigen Mahlzeit versammelt, angerichtet in dem Zelt, das Frau Flora ihr zu Beginn bereits als Ziel gezeigt hat, denn in einer kleinen Version stand dieses Zelt im Schloss.

In dieser Geschichte kann man nicht nach logischen Abfolgen von Ereignissen und Orten, an denen dieses, und Orten, an denen jenes geschieht, suchen. Die Künstlerin verwebt Figuren, Schauplätze und Details stimmungsvoll miteinander. Dabei gibt es viel zu entdecken und wiederzufinden: Gegenstände, Tiere, Orte wiederholen sich in immer wieder neuen Konstellationen. Und am Ende macht die alte Frau ein Foto von den Tieren und Frau Flora, aufgebaut im Schneegestöber.

Deuten muss jeder diese Geschichte selber. Auch die Verbindung zum kurzen Grimmschen Märchen muss jeder Leser selber finden. Zentral aber sind sicher Licht, Geborgenheit und Gemeinschaft in einer trüben Herbst- oder Winterzeit. Die doppelseitigen Zeichnungen sind in gedeckten warmen Farben koloriert, meist Braun-, Gelb- und Graublau-Töne.

Verwirrend ist die Funktion der Buchstaben eines Liedanfangs aus den ""Wiegen- und Kinderliedern"" der Brüder Grimm, wohl von Dorothea Viehmann überliefert. Aber sicherlich haben auch hierzu manche Leser Assoziationen. Und zur Rätselhaftigkeit des Buches passen die teils angeschnitten dargestellten Buchstaben.

Kinder ab 4 oder 5 Jahren, denen Zeit gegeben wird beim Betrachten der Bilder, haben sicherlich Ideen zum Geschehen, entdecken Tiere und Gegenstände mehrfach und finden Geschichten über das, was geschieht.

Käthi Bhend ist eine vielfach ausgezeichnete Schweizer Illustratorin und Grafikerin.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von gsd.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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