Der Glanz des Mondes

Autor*in
Hearn, Lian
ISBN
978-3-551-35638-3
Übersetzer*in
Naoura, Salah
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
496
Verlag
Carlsen
Gattung
Fantastik
Ort
Hamburg
Jahr
2007
Lesealter
16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
8,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nach seiner heimlichen Hochzeit mit Shirakawa Kaede versucht Otori Takeo den Tod seines Adoptivvaters Shideru zu rächen und seinen ihm zustehenden Platz als Oberhaupt des Otoriclans zu bekommen. Doch in seinem Gebiet, den Drei Ländern, haben andere Kräfte das Sagen und wollen sich ihre Macht nicht wegnehmen lassen. Viele Menschen müssen sterben, etliche auch aus Takeos Hand, bis Takeo und Kaede den Frieden für einander und ihre Untertanen in Angriff nehmen können.

Beurteilungstext

Der vorliegende Band bildet den ‚eigentlichen' Abschluss einer Triologie, in der Takeo als Ich-Erzähler die Geschichte des jungen Bauernsohns wiedergibt, der bei den Verborgenen aufwächst und durch ein Massaker die Familie verliert. Der Leser erfährt von der heimlichen Hochzeit zwischen Kaede und Takeo und ihrem Entschluss, dass Kaede ihr Erbe in Maruyama antreten will und auch Takeo seinen Herrschaftsanspruch einfordert. Auch wenn die Autorin zur Orientierung des Lesers eine Karte vorweggeschaltet und ein Personenverzeichnis angehängt hat, so erscheint die Fülle an Namen und Figuren verwirrend. Das Fehlen der beiden vorangegangenen Bände kann man inhaltlich trotz der Verweise und Erläuterungen im Text in Bezug auf das Verständnis des Gesamtzusammenhanges kaum bewältigen. Somit geht auch das Bewusstsein für Entwicklungen, die innerhalb der Story durchaus kunstvoll angelegt sind, verloren. Die zahlreichen Schlachten und Abenteuer, die in einer teilweise übertrieben wirkenden Detailtreue dargestellt sind, zeichnen ein sehr brutales, eher abschreckendes Bild. Positiv wirkt das sehr ausgeprägte Reflexionsvermögen des jungen Takeo, der seine Schwächen kennt, aber nur bedingt mit ihnen umzugehen weiß. Man sollte sich, um die Fülle der Seiten wirklich genießen zu können, zum einen mit den früheren Bänden befasst haben, zum anderen Zugang zur japanischen Kultur und Geschichte finden. Die Clanherrschaft, die sehr ausgeprägt ist, lässt sich vor der modernen Gesellschaftsstruktur in der Bundesrepublik kaum verstehen. Einen zeitlichen Bezug gibt es nicht, erst der Epilog stellt Zusammenhänge her, indem Takeo dort auf eine 14-jährige Regierungszeit hinweist.
Das Leben Takeos ist von einer Prophezeiung bestimmt, die vorhersagt, dass er durch die Hand seines Sohnes sterben werde. Da auch seine Erfolge vorausgesagt wurden und eingetroffen sind, ist sich Takeo bewusst, dass er nicht eines natürlichen Todes oder in der Schlacht sterben werde. Kaede schenkt ihm drei Mädchen, aber er hat längst in Erfahrung gebracht, dass die ihm aufgezwungene Verbindung mit Muto Yuki einem Jungen das Leben schenkte. Dieser wächst jedoch im Glauben auf, er sei der Sohn von Kikuta Akio, einem ausgesprochenen Gegner Takeos, nachdem die Mutter zum Selbstmord gezwungen worden ist. Liest man nur den einen Band dieser inzwischen zu einem vierbändigen Werk angewachsenen Geschichte, bleiben viele Fragen zurück, nur die Identifizierung mit dem Ich-Erzähler hilft über die zwangsläufigen Lücken hinweg.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von magic.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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