Der Gehilfe des Mumienmachers

Schlagwörter

• Abenteuer
• Arbeitswelt
• Historisches

Teaser

Im Jahr 1270 v.Chr. wird der 15jährige Ayat in die ägyptische Stadt Waset verschleppt. Er wird Sklave des Mumienmachers Wah und stößt dabei auf ein düsteres Geheimnis ...

Beurteilungstext

In 19 Kapiteln erfährt der Leser ab 12 Jahren viel Informatives über die Kunst des Mumifizierens im alten Ägypten. Doch dies wird nicht trocken vermittelt, sondern äußerst spannend und anschaulich. Von Tyros wird der 15jährige Protagonist Ayat mit seiner Mutter nach Kemet verschleppt, während sein Vater, der Feldherr Enyl als Gefangener in Amun am Tempel arbeiten muss. Mitreißend wird nun das Schicksal Ayats und seiner Mutter geschildert, die als Sklaven niedere Dienste verrichten müssen. Zunächst wird seine Arbeit in der Papyruswerkstatt geschildert, später in der Schreibstube. Doch Ayat erlernt bald die fremde Sprache und schließt schnell die Bekanntschaft mit Hepu, der im Kräuterraum arbeitet, was Ayats Interesse erregt. Sehr spannend erzählt die Autorin seine Arbeit in der Mumienwerkstatt. Hier erfährt der Leser so ganz nebenbei viele Details über die Mumifizierung, während Ayat hier auf ein merkwürdige Vorgänge stößt. Die Spannung steigt, als er die Machenschaften des Priesters Wah aufdeckt, was lebensgefährlich für Ayat wird. Doch die Freundschaft mit Hepu und dessen Familie ist sehr hilfreich. Gut geschildert wird auch das erste Verliebtsein Ayats in Hepus Schwester Tentperet. Durch Ayats Entdeckung eines Grabräuberrings wird er mit seiner Familie begnadigt und wieder frei. Auf eine leicht verständliche und spannende Weise werden Regierungsweisen, Alltagsleben und Gefangenenleben im alten Ägypten vermittelt, ohne einen erhobenen Zeigefinger. Der Leser fiebert und ängstigt sich mit dem Protagonisten im Verlauf der Handlung. Die einzelnen Charaktere werden sehr gut beschrieben sowie die Weiterentwicklung und Lebensbewältigung des Protagonisten, der an seinem Schicksal wächst, sich aber auch auf neu gewonnene Freundschaften verlassen kann. Eine Inhaltsangabe und Personenverzeichnis zu Beginn sowie ein Nachwort zum geschichtlichen Hintergrund und Worterklärungen sowie eine Kurzbiographie mit Foto der Autorin vervollständigen den Roman. Besonders für Jungen ein spannendes und informatives Buch, das Einblick in eine längst untergegangene Kultur gibt und einen bestimmten Bereich der Arbeitswelt im alten Ägypten darstellt.- sehr empfehlenswert