Der Gehilfe des Mumienmachers

Autor*in
Naumann, Rosa
ISBN
978-3-499-21390-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
236
Verlag
Rowohlt
Gattung
Ort
Reinbek
Jahr
2007
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Vor knapp 3300 Jahren wird der 15-jährige Ayat nach Ägypten verschleppt und muss als Sklave arbeiten. Er lernt schnell Ägyptisch und wird zu einem Mumienmacher versetzt. Dort deckt er organisierten Diebstahl von Schmuck aus den frischen Grabstätten neben dem Tal der Könige auf und dadurch kommen er und seine Familie frei. Dennoch entscheidet er sich, nicht in die Heimat zurückzukehren, nicht zuletzt, weil er die schöne Tentperet kennen gelernt hat.

Beurteilungstext

Die Autorin kennt sich aus in Ägypten, ist dabei aber an einem Punkt m.E. zu prinzipiell: sie benutzt die altägyptischen Namen, so heißt Ägypten eben hier Kemet. Ich finde so etwas immer übertrieben: ich sage ja auch nicht Mockwa, sondern Moskau. Wenigstens hätte dann noch eine Karte abgebildet werden müssen, immerhin geht die Reise des Helden von Palästina bis nach Theben.
Das aber ist schon alles an Krittelei: Glaubwürdige Charaktere erleben eine nachvollziehbare Handlung, mit reichlich Spannung garniert. Der Leser erfährt allerlei über die Arbeit der Mumienmacher, die stark ritualisiert war, aber auch einiges an Arbeitsbedingungen zu bieten hatte, was nicht unbedingt einem Traumjob entspricht. Die Beschreibung der Feindschaft der Völker Vorderasiens und Ägyptens vermittelt etwas Zeitgeschichte und das Alltagsleben der Handelnden führt in ein völlig anders Leben, als es unsere Kinder führen könnten. Dass die Ägypter sich mit Medizin auskannten ist ebenso Thema wie das der Sklaverei und der nicht vorhandenen Rechte der Unterdrückten, aber auch, dass es eine geringe Chance gab, diesem Schicksal zu entrinnen.
Eine nette und harmlose Liebesgeschichte zeigt auch, wie starr die damalige Gesellschaft war; die Härte des Lebens in der Wüste erklärt, warum die Ägypter sich immer nur unmittelbar am Nil bewegten (und bewegen).
Das Ganze ist eingepackt in einen Krimi, der den Helden fast das Leben kostet und gleichzeitig ein Erklärungsmuster für die zeitgenössischen Grabräubereien liefert. Das alles wird überlagert von einem festen Glauben an die Welt der ägyptischen Götterwelt, die das gesamte Handeln aller Menschen seinerzeit mindestens beeinflusste.
Der Schluss endlich zeigt das Wachsen des Jungen von einem Söhnchen zu einem selbständig werdenden jungen Mann.
So bietet dieser Roman eigentlich für alle Lesealter etwas.

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Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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