Der Fluss

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Teaser

Es gibt nicht eine Geschichte, es gibt viele davon und noch mehr Stimmungen. Das Bilderbuch kommt ohne Text aus und liefert dafür über 400 Aquarelle, ergänzt mit einem Fahrradfahrer, einem Hasen, einem Reiher, einem schmalen Boot und vielen anderen kleinen Lebendigkeiten. Wie traurig wären denn auch Fluss und Ufer und Bäume, wenn sich nichts darin bewegte! Wir kuscheln uns hinein in diese Welt.

Beurteilungstext

Ein Tipp für die Erwachsenen, die dieses wunderbare Bilderbuch anschauen: Lesen Sie zuerst das Nachwort! Die Bilder kommen ohne jedes Wort aus, aber sie werden noch lebendiger, wenn wir Alessandro Sanna zuhören, wo und wie er diese Bilder malte, welche Bedeutung nicht nur der von ihm beobachtete und gemalte Fluss im nördlichen Italien, sondern auch das Wasser auf dem Papier für ihn und damit auch für uns hat.
Ein Fluss. Der Fluss im Lauf eines Jahres, eines Lebens. So viele Bilder! Auf jeder Seite des großformatigen Buches mit über 100 Seiten platziert Sanna vier schmale, breite. Lebendige Situationen entstehen, fast immer mit Fluss und Ufer und Pappelbäumen. Hier ein Radfahrer, dort ein Haus, Hase und Reiher, unglaubliche Himmel, drückend, brennend, hell und kalt oder blau und nass.
Wir beginnen ungewöhnlicherweise das Jahr mit dem Herbst. So können wir die letzte und angenehme Wärme der Po-Ebene genießen, die träge Ruhe des Flusses und der Menschen, die sich noch nicht so recht vorbereiten wollen auf die bevorstehende Kälte, die sich bald aus den nördlichen Alpen herunterdrücken wird, den Nebel vereisen.
Dass wir nicht alle Einzelgeschichten verstehen, die der Künstler andeutet oder auch über mehrere Seiten ausbreitet, ist nicht schlimm. Sie sind ein weiterer Baustein in der Stimmung, die das ganze Buch ausmacht, und das uns nicht ratlos, sondern bewegt zurücklässt. Morgen werden wir uns den Winter noch einmal anschauen. Oder wir beginnen noch einmal beim Herbst.