Der Fluch der Aurelia

Autor*in
Funke, Cornelia
ISBN
978-3-7513-0026-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Funke, Cornelia
Seitenanzahl
432
Verlag
Dressler
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/RomanFantastik
Ort
Hamburg
Reihe
Drachenreiter
Jahr
2021
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
20,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im dritten Band der populären „Drachenreiter“-Serie, die von den Abenteuern Bens und seines Drachen Lung erzählt, lässt die ebenso populäre Kinderbuchautorin Cornelia Funke eine imposante phantastische Welt entstehen, die sich aus tradierten Sagen und Mythen speist und Fantasy-Fans begeistern wird. Dabei macht sie auch vor politischen Themen nicht Halt, kritisiert Umweltzerstörung und Klimawandel.

Beurteilungstext

Cornelia Funke hat viele Jahre in Kalifornien gelebt, floh selbst nun vor den Folgen des Klimawandels zurück nach Europa: Aktuell lebt und schreibt die bekannte Autorin in Italien. Im „Fluch der Aurelia“ kehrt sie narrativ an die kalifornische Küste zurück: In diesem Fantasy-Epos hält eine riesige Qualle, die Aurelia, auf die kalifornische Küste zu und bringt neue Saat für neue Fabelwesen, von denen die überbordende phantastische Welt lebt, die mit dem ersten Band um den Drachenreiter entstanden ist. Ein Feind von Barnabas Wiesengrund, Bens adoptiertem Vater, namens Cardoc Aalstrom wittert die Chance, durch die Aurelia an das ewige Leben zu kommen. So beginnt ein atemberaubender Kampf um Leben und Tod: Zu den schon aus den ersten Bänden bekannten Fabelwesen (allen voran das immer schlecht gelaunte Koboldmädchen Schwefelfell und die Homunkuluse Fliegenbein und Freddie) gesellen sich nun auch noch phantastische Meereswesen. So steht auch das dritte Drachenreiter-Abenteuer den ersten beiden Bänden in nichts nach. Cornelia Funke hält, was sie verspricht, und schickt ihre Leser*innen auf eine abenteuerliche Reise, die an bewährte phantastische Erzähltraditionen anknüpft und ein komplexes Fantasy-Universum entwirft. Vor allem aber übt sie, viel stärker als in den ersten beiden Bänden Kritik am Raubbau der Natur:
„Schließlich verschwanden an jedem Tag so viele Tiere, so viele Fische, Käfer, Vögel, weil die Menschen immer mehr von der Welt für sich beanspruchten...Wen kümmerte es da schon, wenn es Feen, Drachen und Homunkuli genauso erging?“ (S. 74)
Eine berechtigte Frage, die weit über die hier entworfene phantastische Erzählwelt hinausreicht. Allein wegen der Sprachgewalt und der Vielfalt des Figurenarsenals wird auch der dritte Drachenreiter-Band viele Kinder und sicher auch erwachsene Fantasy-Fans begeistern. Die Spannung speist sich unter anderem aus einem ständigen Wechsel der Erzählperspektiven der heterodiegetischen Erzählinstanz. Fast lyrisch mutet die Sprache an, wenn Ben sich auf seinen Drachen Lung schwingt:
„Ben spürte Lungs Schuppen unter seinen Händen, auch wenn sein Drache dank Marys Trank ebenso unsichtbar war wie er selbst. Ben spürte den Wind im Gesicht und die Kraft von Feuer und Luft, die ihn durch die Wolken trug. Nein. Es gab nichts Vergleichbares.
Drachenreiter.“ (S. 278)
Rhythmisch wiederholt sich das titelgebende Substantiv: Drachenreiter – Drachenreiter – Drachenreiter. So erwacht eine bunte, phantastische Welt vor dem inneren Auge. Sehr lesenswert - wenn man genau das mag...

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Diese Rezension wurde verfasst von kku; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 09.06.2022

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