Der erste Tod der Cass McBride

Autor*in
Giles, Gail
ISBN
Übersetzer*in
Plorin, Eva
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
240
Verlag
Thienemann
Gattung
Krimi
Ort
Stuttgart
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Cass McBride ist ein angesagtes Mädchen auf ihrer High School: Sie weiß, wie man sich präsentiert, damit man im besten Licht steht und wie man mit Menschen umgehen muss, um das zu bekommen, was man will. Aber anscheinend hat sie doch nicht alles bedacht, denn plötzlich bemerkt sie beim Aufwachen, dass sie nicht in ihrem Bett, sondern in einer Kiste unter der Erde liegt. Sie versucht alles, um ihren Entführer milde zu stimmen. Bis zum Ende bleibt offen, ob sie ihr Grab wieder verlassen wird.

Beurteilungstext

"Die Entführung von Cass McBride" wird aus drei verschiedenen Perspektiven betrachtet. Dabei handelt es sich um die Sichtweisen der Schülerin Cass, des Polizisten Ben und des Entführers Kyle. Die Perspektiven wechseln recht schnell, die Überschriften weisen den Leser darauf hin, aus welcher Sicht gerade erzählt wird. Zu Anfang sind die einzelnen Passagen ziemlich kurz, im Verlauf des Romans werden sie etwas länger, aber trotzdem findet zügig ein Wechsel zwischen diesen drei Figuren statt.
In den Textabschnitten aus Kyles oder Cass` Sicht wird jeweils mittels Ich-Erzähler berichtet, sodass bei beiden starke Gefühle und auch die Gedankengänge deutlich werden. So wird klar, was für Menschen sie sind, was in ihren Köpfen vorgeht und auch was sie bisher mit ihren Eltern erlebt oder von ihnen übernommen haben.
Die Szenen, die sich um den Polizisten Ben drehen, stammen von einem auktorialen Erzähler. Natürlich werden auch seine Gedanken, Überlegungen sowie Gestik und Mimik gut beschrieben. Allerdings erhält man keinen so guten Einblick in das Innere wie bei den anderen beiden Hauptfiguren, bei denen dies auch wesentlich wichtiger ist, um Spannung aufzubauen und bestimmte Handlungen zu verstehen.
Das Spannende an diesem Krimi besteht nicht darin herauszufinden, wer der Entführer oder womöglich auch Mörder von Cass ist, sondern ob Cass es schafft sich zu befreien und zu überleben. Im Laufe des Buches erfährt der Leser, warum Kyle sie entführt hat und was er damit bezwecken will. Cass ist fast die ganze Zeit in einer Holzkiste lebendig begraben. Ihre Ängste und Schmerzen beschreibt sie sehr deutlich, sodass man es beinahe mitfühlen kann. Mittels rückblickender Erinnerungen erfährt man, wie Cass "gestrickt ist": Sie ist clever, hübsch, beliebt und präsentiert sich immer anständig. Aber alles, was sie tut, hat einen bestimmten Zweck. Sie hat stets Ziele vor Augen. Dafür benutzt sie andere Mitschüler, sie beeinflusst bewusst und ist nur auf sich bedacht. Während sie unter der Erde lieg, versucht sie ihre manipulativen Fähigkeiten einzusetzen, um Kyle zu beeinflussen, sie zu verschonen. Doch aufgrund dieses Höllentrips wird sie einsichtig. Ihr wird klar, dass sie sich oft falsch verhalten hat und das will sie ändern. Sie macht eine Erfahrung durch, die einen Menschen verändert, wenn er überlebt. Bis zum Ende bleibt es spannend. Werden die Polizisten Cass finden? Wird sie lang genug durchhalten unter der Erde?
Das Buch dürfte Leser sowie Leserinnen ansprechen, es ist keine typische Mädchen- oder Jungengeschichte. Da einige Textstellen ziemlich brutal sind und man an Cass beobachten kann, wie sich der menschliche Körper anfühlt, wenn es dem Ende zu geht, würde ich diesen Krimi erst ab einem Alter von ca. 14 Jahren empfehlen. Auch erwachsene Leser könnten Gefallen an dem Buch finden. Natürlich gibt es wesentlich komplexere, vielschichtigere und fesselndere Psychothriller für Erwachsene, aber wer Lust auf etwas simpel verpackte, rasch verschlungene Spannung hat, kann auch mit diesem Buch zufriedengestellt werden.
Alles in allem ist "Der erste Tod der Cass McBride" ein empfehlenswertes, gelungenes Buch, das vielleicht auch Lesemuffel zum Lesen bringt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von CS.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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