Der erste Schuss

Autor*in
Egli, Werner J.
ISBN
978-3-8000-5568-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
205
Verlag
Ueberreuter
Gattung
Krimi
Ort
Wien
Jahr
2010
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Lalo und Rafa sind Freunde, seit sie denken können. Die beiden 15-Jährigen sind mexikanischer Abstammung, leben aber als US-amerikanische Staatsbürger in einem Waisenhaus in El Paso, direkt an der amerikanisch-mexikanischen Grenze. Während Rafa seinen sozialen Aufstieg über Bildung erreichen möchte, lässt sich Lalo von der Drogenmafia als Sicario, als Killer anheuern.

Beurteilungstext

Rafa und Lalo sind zwei Freunde, wie sie unterschiedlicher kaum sein können. Während Lalo früh mit der kriminellen Szene in Kontakt kommt, sich mit sozialen Bindungen schwer tut und selbst seinen einzigen Freund Rafa immer wieder vor den Kopf stößt, ist Rafa ein beliebter “Musterknabe”. Lalo träumt von einem anderen Leben, von Luxus und dem Gefühl der Macht. Zwischen drei- und fünftausend Dollar wird ihm die Mafia für einen Mord zahlen; das Gefühl erwachsen zu sein und dazu zu gehören gibt es noch obendrauf. Lalo erliegt dieser Versuchung, die für Rafa einfach nur abstoßend ist. Und obwohl Rafa sich damit in Lebensgefahr begibt, versucht er seinem Freund beizustehen und ihn zum Ausstieg zu bewegen. Lalo lehnt ab. Doch schon bei seinem ersten Einsatz geht alles schief, und nur das unzerstörbare Band der Freundschaft holt ihn zurück ins Leben.
“Der erste Schuss” ist ein packender Actionthriller mit sozialkritischem Hintergrund. Schonungslos beschreibt Werner Egli das Terrorsystem aus brutaler Gewalt und Angst, mit dem rivalisierende Mafiaclans im Grenzgebiet ihre Drogengeschäfte durchsetzen. Rafa und Lalo treffen schon direkt nach Lalos Einstieg in die Szene auf gnadenlose Killer, denen sie nur mit viel Glück entkommen. Mehrere Morde werden im Buch detailliert geschildert. Im Mittelpunkt der Erzählung stehen aber nicht der reißerische Umgang mit Gewalt, sondern die Menschen und ihre Gefühle. Werner Egli beherrscht die Kunst, seine Leser in die Seelen seiner Protagonisten eintauchen zu lassen - in die eines Killers, der kurz vor seiner eigenen Exekution steht, genauso wie in die eines Jugendlichen, der in einem Hotel in Ciudad Juárez gestrandet ist und darauf wartet, seinen ersten Mord zu begehen. Eglis Porträts sind meisterhaft.
“Der erste Schuss” ist ein Adoleszenzroman, der seine Leser mitreißt. Er ist aber auch ein politisches Buch, aus dem junge Mitteleuropäer viel über die Situation im US-amerikanisch-mexikanischen Grenzgebiet lernen können.

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Diese Rezension wurde verfasst von Spra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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