Der Ernst des Lebens macht auch keinen Spaß

Autor*in
Wortberg, Christoph
ISBN
978-3-407-81158-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
189
Verlag
Gattung
Ort
Weinheim
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Tod des 18-jährigen Jakob hat die Familie erschüttert. Der Vater ist hilf- und sprachlos, die Mutter betäubt sich mit Medikamenten, und Lenny, der jüngere Bruder, will die Umstände seines Todes aufklären.

Beurteilungstext

Jakob ist bei einer Bergwanderung zu Tode gestürzt - so viel steht fest. Aber ob es ein Unfall oder Suizid war, steht für Lenny nicht fest. Von außen betrachtet scheint es keine Gründe für einen Selbstmord zu geben: Jakob hatte soeben erst als Jahrgangsbester sein Abitur abgelegt, war der Prinz und erklärte Liebling seiner Eltern, hatte eine Freundin, war gut aussehend, sportlich und beliebt. Aber je intensiver sich Lenny mit seinem Leben beschäftigt, desto mehr Widersprüche fallen ihm auf. Dass er immer wieder Jakobs Stimme zu hören scheint, macht die Sache nicht leichter, denn Jakob bleibt ihm auf alle wichtigen Fragen die Antwort schuldig.

Stück für Stück taucht Lenny in Jakobs verlorenes Leben ein; er trifft sich mit seiner Freundin Jana, knackt das Passwort für seinen Laptop und fährt zum Unfallort. Diese Eindrücke setzt er, gemeinsam mit seinen Erinnerungen an den Bruder, zu einem Puzzle zusammen, bis er die ganze Wahrheit kennt.

Geschwistertod ist ein Thema, das in der Jugendliteratur nur sehr zaghaft aufgegriffen wird, vielleicht weil es so komplex und schwierig ist. Die damit einhergehenden Implikationen betreffen nicht nur die Familie, sondern das gesamte soziale Geflecht der zurückbleibenden Kinder oder Jugendlichen, und für einen Außenstehenden ist es nicht leicht, sich in diese Situation hineinzuversetzen.

Es ist daher sehr lobenswert, dass Christoph Wortberg sich mit dem Geschwisterverlust auseinandersetzt, und sein Ich-Erzähler Lenny wirkt weitgehend glaubwürdig. Sein Schmerz ist nachvollziehbar, ebenso wie sein dringendes Verlangen, dem Bruder durch die Aufklärung seiner Todesumstände nahezukommen. Richtig spannend ist das allerdings nicht - und mir fehlte bei der Lektüre auch jener Humor, den der Titel eigentlich vermuten ließ.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von JW.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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