Der Erinnerungshändler

Schlagwörter

• Gefühle
• Historisches
• Philosophie

Teaser

Der Händler der Erinnerungen ist unterwegs – und er findet jemanden mit einer kostbaren Erinnerung. Wird er verkaufen und was geschieht dann mit der Erinnerung?

Beurteilungstext

Erinnerungen sind für den Händler der Erinnerungen eine kostbare Ware. Gemeinsam mit seinem Sohn fährt durch die Gegend und kauft den Menschen Erinnerungen ab, um sie weiterzuverkaufen. Als er einen alten Mann trifft, ist der bereit, ihm die Erinnerung an seine große Liebe zu verkaufen – für viel zu wenig Geld. Doch als sie dann weg ist, erkennt der Alte, was er verloren hat und er sucht den Erinnerungshändler, um seine Erinnerung zurückzutauschen. Er hat auch ein beeindruckendes Tauschobjekt und so bekommt er seine heißgeliebte Erinnerung zurück – was für ein Glück!
Erinnerungen sind wichtig und sie zu behalten, ist eine Herausforderung. Dass der Alte seine liebste Erinnerung verkauft, ist keine gute Idee; zumal er dafür kaum etwas bekommt. Hier ist das vorliegende Buch mit seiner poetischen Idee auch nicht sehr glaubwürdig bzw. überzeugend, denn es gibt eigentlich keine motivierenden Umstände für das Verhalten des Alten. Auch der Tausch bleibt eher blass, auch wenn der Tauschgegenstand für viele Lesende einigermaßen ikonisch sein dürfte. So liegt hier eine Buchidee vor, die nicht wirklich konsequent ausgearbeitet wurde.
Die Texte präsentieren die moderat auserzählte Handlung in einfachen Worten. Dicht verknüpft damit sind die Bilder, in denen zarte Bleistiftzeichnungen in Kontur und Schraffur dominieren. Sie bieten einen stark emotionalisierten Zugang zur Handlung, aber auch der bleibt recht lose mit dem Gegenstand des Tuns, der wichtigen Erinnerung, verwoben. So liegt hier ein Bilderbuch mit einer schönen und poetisch ausgeformten Idee vor, das doch auf Ebene der Umsetzung oberflächlich bleibt und Konsequenz und innere Schlüssigkeit vermissen lässt. Daher nur eingeschränkt empfehlenswert!