Der Entenkönig

Autor*in
SCHMIDT, Kai
ISBN
978-3-423-70777-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Hein, Sybille
Seitenanzahl
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2003
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,50 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Ente Lucia und der Erpel Douglas sind sehr ineinander verliebt und wollen gemeinsam ihre fünf Eier ausbrüten. Als Douglas verschwindet, helfen viele Tiere, dass die beiden sich wiederfinden.

Beurteilungstext

Alle Tiere im Buch sprechen, handeln und denken wie Menschen, zeigen auch menschliche Charakterzüge und kulturelle Merkmale (z.B. wird eine Hundehütte als bürgerliches Wohnzimmer beschrieben).
Was für Erwachsene witzig klingen mag, wird subtil für den kindlichen Leser eingefädelt und kann dadurch zum Klischee werden
- alte ‘Rentner pisacken’(‘Tattergreis’ und ‘Opa’ werden benutzt)
- Mitglieder frecher, großmäuliger Jugendgruppen versetzen ihre
Umgebung in Angst und Schrecken ( im Buch Krähe Kuno)
- Freundschaft in Jugendcliquen ist nicht echt (im Buch die Krähen untereinander)
- alleinstehende Frauen sind ‘komisch’, böse, schreckhaft und leicht hysterisch (Huhn Nane)
- Junggesellen sind liebenswert trotz Besserwisserei und Sturköpfigkeit (Kater Carlos)
- Weiber sind neugierig, scheinheilig, klatchen (‘’Ich wußte gar nicht, dass du mit Douglas zusammen warst.’), oberflächlich, selbstsüchtig (die Enten und Hühner)
- Monarchen muss man huldigen.
Durch solche Allgemeinplätze, in flapsigem Jargon präsentiert auch wenn sie wieder relativiert werden - verliert das Buch an Originalität . Die folgenden Stellen in einem Kinderbuch mit dem Aufdruck ‘Zum Vorlesen besonders geeignet’, erscheinen angesichts wachsender Fremdenfeindlichkeit mehr als unverständlich:
‘Hören Sie, McLaine, ich habe vier Geiseln. Wenn ich kein Fluchtfahrzeug, zwei Millionen in bar und freies Geleit bekomme, lasse ich die Hütte hier in die Luft fliegen. Und Sie mit, wenn Sie zu nahe kommen.’....’die Geiseln sind mir egal, ich will Sie,...’.
...den Fischfresser würde er windelweich prügeln, ihm einen Knoten in den Hals schnüren (= erwürgen!) und als Paket zurück ... schicken (‘Geh dahin, wo du herkommst!)
Eltern, Erieher und Lehrer, die sich täglich bemühen gewaltfreie Konfliktlösungen zu praktizieren bzw. Integration von Ausländern zu fördern, müssen diesen Text ablehnen, geraede weil er als Scherz unter Freunden daherkommt und deshalb als harmlos empfunden werden kann. Die zahlreichen Schwarz-Weiß-Zeichnungen wirken phantasielos und kommen allenfalls jüngsten Betrachtern entgegen.

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Diese Rezension wurde verfasst von Wi.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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