der einzelgänger
- Autor*in
- Wolf, Klaus-Peter
- ISBN
- 978-3-7607-2444-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 171
- Verlag
- arsEdition
- Gattung
- Krimi
- Ort
- München
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 7,95 €
- Bewertung
Teaser
Mitten im Unterricht werden die Jugendlichen Zeuge, wie Kai vom Dach der Schule springt. Oder wurde er gestoßen? Ist er nur ausgerutscht? Einige Kameraden nehmen die Spurensuche auf. Und sie stoßen auf Schreckliches.
Beurteilungstext
Es ist ein erschreckendes Bild, das Klaus-Peter Wolf von den Menschen allgemein und der heutigen Gesellschaft entwirft. In beiden Bänden steht das Sozialsystem in Schule und Familie im Mittelpunkt, und in beiden Bänden hat es letztlich ebenso versagt wie die Gesellschaft.
Kaum einer der Jugendlichen stammt aus einer "normalen" Familie; entweder gehören sie zu den Reichen, den Privilegierten, oder zu denen, die fast aus der Gesellschaft herausfallen. Es gibt keinerlei Familienbande in den Büchern, bis auf zwei, die erzählerisch nötig sind: Linas Opa, der pensionierte Kriminalbeamte, der den Gegenspieler zu dem jämmerlichen Kommissar bildet, und Kais Mutter, die, psychisch krank, sich als die Täterin ihrem Sohn gegenüber entpuppt und diesen zum Suizid treibt. Das heißt, im Mittelpunkt stehen weitgehend Personen, denen jedes moralische Wertebewusstsein abgeht.
Grundlegendes Thema der Reihe ist also Gewalt, psychische und physische Gewalt in der Schule, in der Freizeit, in der Familie, böswillige und bösartige Handlungen, die kein anderes Ziel haben, als andere fertig zu machen, zu verleumden, zu demütigen, zu bedrohen, zu quälen. Das führt bei den Betroffenen zu psychischen und physischen Schädigungen, zu Ängsten und Depressionen bis hin zum Suizidversuch in diesem Band 1.
Es ist Klaus-Peter Wolf hoch anzurechnen, dass er so brisante Themen aufgreift, und das in der Sprache der Jugendlichen, die echt und an keiner Stelle aufgesetzt wirkt. Dazu trägt bei, dass es scheinbar keinen Erzähler gibt; der Eindruck entsteht, als würde die Geschichte aus sich selbst heraus, aus erster Hand sozusagen, geschrieben. Das überzeugt und wird sicher auch den jugendlichen Leser faszinieren, der die Bücher liest.