Der Dinosaurier im Fels

Autor*in
Vrey, Silke
ISBN
978-3-8369-6090-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Lieb, Claudia
Seitenanzahl
112
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Sachliteratur
Ort
München
Jahr
2023
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
26,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Neun Forscherbiographien erzählen von den teils gefährlichen und abenteuerlichen Entdeckungen der ersten Knochenjäger im 18. und 19. Jahrhundert. Die Erzählungen vermitteln Einblicke in die Anfänge der damals noch als Untergrundkunde bezeichneten Fachbereiche Geologie und Paläontologie und in die Etablierung der Dinosaurierkunde. Ein Nachschlagewerk, unterhaltsam, spannend, informativ.

Beurteilungstext

Die Archäologin, Kunstgeschichtlerin und Volkskundlerin Silke Frey führt uns mit ihrem Jugendsachbuch „Der Dinosaurier im Fels“ in die Anfänge der sogenannten Untergrundkunde im 18. und 19. Jahrhundert. Von „Geologie“ oder „Paläntologie“ sprach man damals noch nicht. Die ersten KnochenjägerInnen entdecken Schritt für Schritt die untergegangene Welt der Dinosaurier. Ganze Weltbilder geraten dadurch ins Rutschen. Wie konnte vor dem kirchlich errechneten Zeitpunkt der Erschaffung der Welt etwas gelebt haben? Ungeheuerlich auch die Erkenntnis, dass ein Geschöpf aussterben könnte. Würde auch die Menschheit aussterben? Und wie gelangten Knochen ferner Klimazonen an den aktuellen Fundort? Bereits 1739 werden in Ohio Knochen des Mastodons, eines Verwandten des Mammuts, gefunden; in den Niederlanden 1780 der Mosasaurus. Die Suche wird mit der Zeit systematischer. Von ihrem 13. Lebensjahr an wirkt Mary Annings als Fossiliensammlerin an der heutigen Jurassic Coast. Erzählt wird auch von William Buckland und seinem Megalosaurus, von den Eheleuten Mantell, die 1822 die Dinosaurierkunde begründen sowie von der Entdeckung des Archaeopterix. Ein Höhepunkt der Saurierforschung ist erreicht, als 1902 das Skelett eines Tyrannosaurus Rex entdeckt wird. Sein Entdecker Barnum Brown gilt als der letzte große Dinosaurierjäger. Alle neun Geschichten sind biografische und abenteuerlich anmutende Erzählungen, die durch gut verständliche und ausführliche Sachinformationen ergänzt sind. Ein Kartenausschnitt zeigt den Fundort, am Rand zusätzliche kleine Erklärtexte oder erklärende Bilder, eine kurze Vita der bekannt gewordenen Forscherpersönlichkeit, dazu Steckbriefe der gefundenen und rekonstruierten Saurierart. Ein abschließender ca. halbseitiger Text „Was bleibt“ fasst die wesentlichen Sachinformationen übersichtlich zusammen. Schon 10jährige finden sich gut in das Buch hinein. Das hochwertige, griffige Papier verträgt häufiges Blättern. Die natürlichen Erdfarben, die die Illustratorin Claudia Lieb für ihre Zeichnungen gewählt hat, sind im Stil früher Sachbücher gehalten und eine gelungene Analogie zum Arbeiten der Forscher in Höhlen, im Erdreich oder im Gestein. Jedes Kapitel weist mindestens zwei formatfüllende ganzseitige Zeichnungen auf, darunter eine mit einem Impulsbild zum Forschungsvorhaben und die andere mit dem rekonstruierten Fossil. Viele kleinere Zeichnungen illustrieren Geschehen und Erkenntnisse gut. Im Anhang finden sich jede Menge Quellennachweise und Literaturtipps. Ein empfehlenswertes Sachbuch und Nachschlagewerk mit hohem Unterhaltungswert.

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Diese Rezension wurde verfasst von 34; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 31.03.2023

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