Der Dieb ohne Herz

Autor*in
Sceatcher, Ney
ISBN
978-3-95991-418-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Neces, Ana
Seitenanzahl
280
Verlag
Drachenmond Verlag
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Hürth
Jahr
2020
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Malina macht sich auf die Suche nach ihrer wahren Identität. Dabei trifft sie im Wald auf den Dieb ohne Herz und wird Teil eines märchenhaften Abenteuers.

Beurteilungstext

Malina ist auf der Suche nach ihrer wahren Herkunft, seit sie vor vielen Jahren plötzlich und ohne Erinnerungen vor Irenas Tür auftauchte. Irena zog sie wie ihre eigene Tochter groß und weihte sie in die Kunst der Maskenherstellung ein. Doch seit einiger Zeit läuft das Geschäft schlecht und das Geld der beiden Frauen wird knapp. Malina wünscht sich von Herzen, eine Einladung der Königin aus der Stadt der Masken zu erhalten, um sie bitten zu können, Irenas Masken zu kaufen. All ihre Sorgen wären verflogen. Ganz nebenbei könnte sie auch noch etwas über ihre wahre Herkunft herausfinden. Doch so einfach ist das nicht. Zwar erfüllt sich ihr Wunsch und sie erhält tatsächlich eine Einladung an den Königshof, doch die Reise dahin führt sie durch den Wald, in dem einem Märchen zufolge der Dieb ohne Herz leben soll. Sein Märchen hatte sie gelehrt, sich vor dem gefühllosen Dieb in Acht zu nehmen. Natürlich läuft sie ihm und seiner Gefolgschaft genau in die Arme und entdeckt, dass jedes Märchen immer zwei Seiten hat. Und so beginnt die gefährliche Reise in die Stadt der Masken, in der nichts ist, wie es scheint.
Ney Sceatcher erschafft mit diesem Buch ein modernes Märchen. Sie verwendet hierbei typische Elemente eines Märchens wie Hexen, gute und böse Figuren, Zauberei und eine große Aufgabe, die es zu erfüllen gilt. Sehr flüssig und spannend erzählt die Autorin die Geschichte und webt immer mehr Märchen in ihre Erzählung hinein. Das Setting ist sehr atmosphärisch und ausgeschmückt. Den Figuren selbst fehlt es zum Teil etwas an Tiefe. Einige Handlungsverläufe sind zum Teil recht vorhersehbar.
Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive der Protagonistin Malina erzählt, wodurch die Leser*innen nah am Geschehen teilnehmen können. Die sympathische, etwas naive Malina macht sich auf den Weg, ihre eigene Geschichte zu finden. Auf dem Weg zur Selbstfindung schließt sie sich dem Dieb ohne Herz an. Auch dieser ist auf der Suche: Er will sein Herz wiederfinden. So erleben die beiden märchenhafte und gefährliche Abenteuer auf ihrer beschwerlichen Reise. Das bereits auf der ersten Seite angekündigte Happy End ist zauberhaft und ganz im Märchenstil gehalten. Es könnte fast mit den Worten „und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute“ enden.

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Diese Rezension wurde verfasst von IR; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 07.09.2021