Der Bruch

Autor*in
Pautsch, Oliver
ISBN
978-3-522-20044-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
304
Verlag
Thienemann
Gattung
Krimi
Ort
Stuttgart
Jahr
2009
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Elf Jahre lang war Johannes’ Vater Klaus im Knast und damit aus dem Leben seines jetzt 15-jährigen Sohnes verschwunden. Dann taucht er plötzlich wieder auf. Cool und immer bereit für den großen Auftritt stellt er Johannes’ Leben auf den Kopf.

Beurteilungstext

Resignierte Mutter, arbeitsloser Stiefvater, Wohnung im Block, Klamotten von ALDI, Schule naja. Hinter dieser banalen Fassade dreht sich Johannes’ Abstiegskarussell. Vom knallharten Knacki Klaus fühlt sich der verunsicherte Junge in dieser Situation magisch angezogen. Doch Klaus scheint erneut in kriminelle Aktivitäten verwickelt zu sein und droht außerdem, den Kontakt abzubrechen, wenn “Johnny” nicht spurt. Ohne die Situation zu durchschauen, ist Johannes Spielball in einer - nicht unbedingt realitätsnahen - Familientragödie. In der Gegenwart zerbrechen die Reste seiner Familie. Johannes muss zu einem Opa ziehen, den er seit zehn Jahren nicht gesehen hat. Die Geheimniskrämerei der Erwachsenen um die Vergangenheit findet auch dort zunächst ihre Fortsetzung.
Auf dem Tiefpunkt angekommen, macht Johannes’ Leben eine Kehrtwende. Er kommt hinter die dunklen Familiengeheimnisse, findet seine taffe Freundin Heidi und bekommt neue Zukunftsperspektiven. Diese Wendung der Handlung ist nicht immer nachvollziehbar. Handlungsstränge, die im ersten Teil der Geschichte aufgebaut worden sind und die Leser auf eine falsche Fährte gelockt haben, werden nicht schlüssig aufgelöst. Woher hat Klaus die teuren Uhren, von denen er eine verkauft? Wieso wird aus dem unnahbaren, gewaltbereiten Egozentriker plötzlich ein harter Rocker mit weichem Kern? Woher kommt das ganze Geld, das plötzlich ausgegeben wird? Und wann eigentlich trainiert Johannes Basketball? Training und Mannschaftskameraden kommen im Buch gar nicht vor, Heidi hat sich aber bei einem Spiel in ihn verliebt.
Oliver Pautschs Buch besticht durch die gelungenen Charakterisierungen von Johannes und von Klaus in seiner Rolle als Ex-Knacki: Der ahnungslose Johannes, der sich in die fesche Heidi verguckt, und Klaus mit seiner selbstgeschusterten Moral. Seine Sprüche sind wirklich klasse.
Weniger gelungen ist Pautschs Erzähltechnik. Ich-Erzähler Johannes hat einfach wenig Durchblick, und was der erwachsene Leser zwischen den Zeilen liest, bleibt der Zielgruppe verborgen. Im ersten Teil des Buches gibt es außerdem wenig Action, so dass jugendliche Leser unter Umständen nicht über die ersten Seiten hinaus kommen. Auch dass sich hinter dem angekündigten Krimi eigentlich ein “Problembuch” verbirgt, wird manche Leser enttäuschen.

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Diese Rezension wurde verfasst von Spra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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