Der Biotologe Yann geht auf Büffeljagd

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Teaser

“Während seine Eltern rund um den Globus die Folgen des Klimawandels untersuchen, erlebt der 5-jährige Yann fantastische Abenteuer mit Tieren und Pflanzen. In seinem 8. Abenteuer darf er mit Hamasi auf die Jagd gehen. Dabei erfährt er viel über dessen Volk der Hadsabe, die zu den letzten Jägern und Sammlern Afrikas gehören...”(Klappentext)

Beurteilungstext

Das Impressum weist Michael Steinland als Mitherausgeber dieser Reihe aus. Er hat das Projekt wissenschaftlich begleitet und das “Glossar” verfasst. Dieses ist eine textlich in sich geschlossene, sachlich informierende Publikation im Anhang, die auf populärwissenschaftliche Art eindringlich bedrohte Landschaften vorstellt. Die Abhandlung über die Lebensart der weniger als 1000 Hadsabe im Buschland Tansanias, die nomadisch in großen Familiengruppen wie ihre Vorfahren als Jäger und Sammler leben und deren Traditionen vor dem Aussterben bedroht sind, informiert unter volkskundlichem Aspekt über diese Menschen :
als ”Tierkundler, Spurenleser und Bogenschützen (Das tägliche Leben/ Die Jäger/ Die Sammlerinnen/Axt und Messer/ Pfeil und Bogen/ Das Feuer), über ihre Tradition, Religion und Weltanschauung (Kindheit und Spiele, Kleidung, Medizin, Mythen und Sagen), über ihre Probleme (durch Landraub, Jagdtourismus, missionarische Eingriffe, rassistische Verfolgung), über ihre ungewisse Zukunft...Autorin und Illustrator stützen sich auf diese Ausführungen bei sorgfältiger Auswahl. Yanns Erlebnisse an der Seite von Hamasi sind als eine Art Dokumentation angelegt, in der vom Text ausgehend,unter Verzicht auf fantastische Elemente, kindgerecht Wissen vermittelt und kausale Zusammenhänge aufgedeckt werden. In der Einleitung erfahren die Leser:
“Hamasi gehört zum Volk der Hadzabe... Sie haben nur das zu essen, was sie sammeln oder jagen. Wenn sie lange kein Tier erlegen, müssen sie hungern. Die Männer jagen mit Pfeil und Bogen. Die Frauen sammeln Beeren und Wurzeln. Die Hadzabe wohnen dort, wo sie zu essen haben. Wenn ein Jäger einen Büffel erlegt, leben sie genau dort, bis der Büffel aufgegessen ist. Aber es ist schwer, immer ausreichend Nahrung zu finden, da es immer weniger freies Land und wilde Tiere für sie gibt.”
Die Büffeljagd ist handlungsorientiert in großartiger Abstimmung zwischen Text und Bild inszeniert. Als in einem Camp Yann das Schießen mit Pfeil und Bogen erlernt, werden “die besten Bogenschützen der Welt” in verschiedenen Totalen als Gruppe oder im Porträt in den Fotos lebendig. In großformatige Panoramabilder der Jagdszenen sind Miniaturansichten einzelner Tiere eingefügt.
Die Herstellung einer Pfeilspitze beim Schmieden und die Erzeugung von Feuer durch Reibung eines Stocks wirkt mittels Zoom und Bildleiste wie eine Vorgangsbeschreibung. Berührend wird der Ablauf von Yanns freundschaftlicher Begegnung mit den afrikanischen Kindern auf mehreren Seiten wie in einer Dia- Show gezeigt. Bestimmte Sachverhalte jedoch kann nur der Text erklären, z. B. warum Yann beim Erlernen der “Kicksprache” seine Backen und seine Zunge wehtun oder warum er nicht wie die anderen Kinder barfuß laufen kann... Dieses erzählende Sachbuch regt zur weiterführenden Beschäftigung mit vergleichbaren Themen an, die für Kinder von Interesse sind, z.B. über Indianer oder die Vor- und Frühgeschichte der Menschheit.