Der beste Notfall der Welt

Autor*in
Pauli, Lorenz
ISBN
978-3-7152-0792-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Vogt, Adam
Seitenanzahl
220
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Zürich
Jahr
2020
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Zoff, Sticheleien, Ärger, Knuffe und auch mal eine handfeste Prügelei. Es geht nicht unbedingt freundschaftlich zu, wenn zwei Jungs gezwungenermaßen ihre Ferien miteinander verbringen.

Beurteilungstext

Und das kam so: Bens Eltern fahren allein in Urlaub und lassen den Sohn in der Obhut eines befreundeten Ehepaares, das einen ungefähr gleichaltrigen Jungen hat. Dabei ignorieren die Erwachsenen, dass Gustav und Ben grundverschieden sind und nicht die geringste Lust haben, etwas miteinander anzufangen. Ben muss sogar in Gustavs Zimmer schlafen, ohne dass Gustav vorher gefragt wurde. Wie wird das wohl enden?

Zunächst tun die beiden alles, ihre von vornherein beschlossene Feindschaft auszubauen und zu besiegeln. Da helfen auch alle Mühen der Erwachsenen nichts. Gustavs Mutter arrangiert einen Badeausflug, der Vater bezieht Ben freundlich in seine etwas seltsame Sammelleidenschaft für Einkaufszettel ein. Den Erwachsenen gegenüber machen die beiden Jungs überwiegend gute Miene zum bösen Spiel.

Denn da ist etwas, was sie verbindet, ob sie es wollen oder nicht: Weil Ben und Gustav eigentlich zwei ganz liebe Jungs sind, retten sie eine Maus, die der Vater aus Versehen angefahren hat. Schnell merken die Jungen, dass diese Maus ziemlich seltsam ist und ein noch seltsameres Wesen mit ins Haus gebracht hat. Ein Kind? Jedenfalls winzig und überaus anstrengend. Es kann schreien, Gustavs Zimmer durcheinanderbringen und sehr viel essen. Zum Glück kann es keine Geheimnisse bewahren.

Andernfalls könnten Gustav und Ben nicht erfahren, was es mit der Maus und dem „Fabel“ auf sich hat und beiden auch nicht helfen, an den Ort ihrer Wünsche zu gelangen. Dabei muss man die Eltern aus der Sache heraushalten. Sie hätten ohnehin kein Verständnis und dürfen nichts merken. Die Nachbarin, eine Krankenschwester, soll der verwundeten Maus helfen. Auch vor ihr muss alles geheim gehalten werden.

Wenn man beschlossen hat, sich nicht zu mögen und ständig zu streiten, ist es gar nicht so einfach, zusammenzuhalten und gemeinsam zu handeln. Außer fiesen Sprüchen und spöttischen Bemerkungen haben Gustav und Ben sich eigentlich nichts zu sagen. Aber am Ende schaffen die beiden Jungen, was sie nur gemeinsam zustande bringen konnten: die beiden wundersamen Wesen sind da angekommen, wo die Menschen nicht hinkommen dürfen. Nur die leisen Klänge einer festlichen, zauberhaften Musik erinnern noch an diese seltsame Begegnung.

Für die beiden sehr verschiedenen Jungen ist diese Musik der Ausklang und das Ende ihrer gemeinsamen Zeit. Und was ziemlich aufgeregt und ärgerlich begonnen hat, endet für Ben und Gustav nun ganz anders: In wehmütiger Abschieds-Harmonie.

Diese Geschichte liest sich vergnüglich und spannend. Die Handlung nimmt immer wieder überraschende Wendungen, könnte aber gerade am Anfang schneller Fahrt aufnehmen.

Die sehr weich gezeichneten Schwarz-Weiß-Bilder zeigen Gustav und Ben als moderne Jungen und geben visuelle Eindrücke einiger für die Handlung wichtiger Umstände wieder. Für junge LeserInnen ist dies durchaus eine Hilfe, die ihnen das genaue Lesen des Buches aber nicht ersparen will. Einladend für solche, die nicht so schnell bzw. ausdauernd lesen können oder wollen, sind die kurzen Kapitel, die großzügige Schrift und die unkomplizierte Sprache.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von sus; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 01.05.2021

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