Der Baum der Tränen

Autor*in
Philipps, Carolin
ISBN
978-3-8000-5345-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
144
Verlag
Ueberreuter
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Buch erzählt von dem Flüchtlingsschicksal des 14-jährigen Mexikaners Luca, der illegal in die USA einreiste und versuchte, dort zu leben. Ein Buch, das beeindruckt und zum Nachdenken über Flüchtlingsschicksale zwingt.

Beurteilungstext

Eigentlich ist Luca in seinem Heimatdorf ganz zufrieden, auch wenn die Armut groß ist. Als der Vater arbeitslos wird, versuchen dieser und Lucas großer Bruder illegal in die USA zu gehen, damit die Familie besser überleben und das Schulgeld für die Kinder bezahlen kann. Der Vater meldet sich nie wieder, der große Bruder schickt Geld, sonst aber kein Wort.
Als Lucas Schwester dringend eine OP braucht, geht die Mutter mit ihr in die USA. Sie lebt dort jahrelang, findet Arbeit, lebt aber mit der ständigen Angst der Abschiebung. Die Schwester nutzt die Bildungschancen.
Nachdem auch Lucas zweiter Bruder verschwand, möchte Luca zu seiner Familie. Er vertraut sich Schleppern an, die die Flüchtlinge durch die Wüste bringen. Dies ist lebensgefährlich. In den USA sind die Illegalen willkommene Billigstlohnkräfte, schließlich sind 95% aller kalifornischen Landarbeiter Illegale.
Luca arbeitet unter schwersten Bedingungen und menschenunwürdigen Verhältnissen, wird zwangsweise nach Mexiko zurück gebracht, geht auf anderen Wegen mit anderen Helfern erneut in die USA, besucht dort die Schule, lebt bei Verwandten, wird politisiert, als sich Mitschüler gegen die Verschärfung der Gesetzte nach dem 11.9.01 einsetzen und muss sich entscheiden, wo er bleibt, als seine Mutter und seine Tante abgeschoben werden.
Die Notlage der Illegalen wird aber keineswegs nur von Bürgern der USA ausgenutzt.
Der Leser empfindet nicht nur Empathie mit dem Protagonisten, er lernt auch viel über mexikanisches Leben, die 3000 km langen Grenzbefestigungen, die Probleme der Illegalen aber auch die der US- Amerikaner. Das Problem dieser Menschen wird aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Es gibt keine einfachen Lösungen bei der Diskussion um illegale Flüchtlinge. Luca lernt, dass das Leben in den USA keineswegs paradiesisch ist. Wie sein Leben weitergehen wird, bleibt offen. Ein sehr empfehlenswertes Buch für alle, die über den Tellerrand hinaus sehen möchten.
Das Buch enthält in den Umschlagseiten Kartenskizzen zum Grenzgebiet.
Das Buch endet mit einem Glossar für die spanischen Begriffe.

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Diese Rezension wurde verfasst von Fee.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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