Der Anfang

Autor*in
, Carballeira
ISBN
978-3-85581-541-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Spanisch
Illustrator*in
Danowski, Sonja
Seitenanzahl
36
Verlag
Bohem Press
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

„Am Ende des Krieges hatten wir kein Zuhause mehr. ‚Macht nichts’, sagte meine Mutter, ‚wir haben ein Auto.’“ Ein berührendes Buch über den Neuanfang von Leben in den Trümmern einer zerstörten Welt, über die Kraft des Miteinanders und dem Glauben an das Gute.

Beurteilungstext

Ein Krieg hat nichts Gutes. In keiner Hinsicht. Krieg ist Zerstörung, Leid, Grausamkeit, Trauer, Schmerz. Die Welt, wie sie bestand, existiert nicht mehr. Gewohnte Lebensweisen, Trampelpfade des Alltags, Rituale und Selbstverständlichkeiten verlieren ihre Gültigkeit. Niemand bleibt davon verschont. Krieg bedeutet Ende. Von fast allem. Und doch wohnt auch diesem Ende ein Anfang inne. „Am Ende des Krieges hatten wir kein Zuhause mehr. ‚Macht nichts’, sagte meine Mutter, ‚wir haben ein Auto.’ Also wohnten wir im Auto. Seitdem hieß Leben für uns Reisen.“ Der Verlust gibt den Blick frei auf bisher Ungesehenes. Denn die Zerstörung, der Wegfall von etwas hinterlässt stets einen leeren Raum, in dem Neues entstehen kann. „Nach und nach hatten wir immer weniger Kleidung. ‚Umso besser’, sagte mein Vater, ‚dann müssen wir nicht mehr so viel waschen.“ So traumatisch die Auflösung des Vertrauten, bleibt doch die Wärme zwischen den Menschen lebendig. Die poetischen Rezepterzählungen des Kochs stillen den Hunger, die Freude über das Leben besiegt den Schmerz, das Lachen der Kinder bringt die Leichtigkeit zurück. „Wir waren am Leben. Es war wie ein Fest. Das Fest vom Anfang von etwas.“
Mit liebevollem, unendlich optimistischem Blick in die Welt erzählt die Autorin Paula Carballeira vom Ende eines Krieges. Mag die Zerstörung rundherum kaum einen Stein über dem anderen gelassen haben, das Leben hört doch nicht auf. Eine junge Familie stellt sich der Herausforderung, findet neue Wege und zurück zum Leben. Illustratorin Sonja Danowski setzt diese durch und durch unsentimentale Geschichte in unaufgeregten, gegenwärtigen Bildern in Szene. So berührend nüchtern, dass selbst kleine Leser verstehen, was zählt.

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Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010