Der Abschiedsbrief von Opa Maus

Autor*in
Randerath, Jeanette
ISBN
978-3-522-43522-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Chudzinski, Daniela
Seitenanzahl
32
Verlag
Thienemann
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

“Auf Wiedersehen, Opa”,flüstert Berti leise und legt eine leuchtende Sonnenblume auf das Grab. Berti ist traurig, er kann sich nicht vorstellen, dass Opa nicht mehr da ist. Opa Maus hat seinem Enkel einen Kompass und einen Brief hinterlassen. Anfangs weiß Berti nicht, was es mit diesem Geschenk auf sich hat und wie er Opas letzten Wunsch erfüllen kann. Doch schnell wird es Frühling und Berti macht eine Entdeckung im Keller.

Beurteilungstext

Behutsam und sensibel erzählt die Autorin Jeanette Randerath, wie ein kleines Mausekind erstmals mit dem Tod eines geliebten Menschen konfrontiert wird. Opa Maus ist gestorben und was das bedeutet, weiß Berti noch nicht. Er hofft, dass Opa morgen wieder aufwacht. Mama Maus streichelt ihrem Kind traurig über den Kopf und übergibt ihm einen Brief und einen Kompass von Opa. Warum bekommt ausgerechnet er den Kompass und was hat es mit diesem Brief auf sich. Die Wichtigkeit des Briefes wird sicher jedem Kind bewusst, denn er ist riesengroß über eine Doppelseite gemalt. Auf einer Seite des Briefumschlages ist der Inhalt abgebildet - natürlich in Schreibschrift. Opa möchte, dass sein Enkel etwas weitermacht, was er begonnen hat. Noch weiß Berti nicht, was Opa damit meint. Diese Bilderbucherzählung besticht durch ihre Einfachheit in Wort und Bild. Kurze verständliche Texte integrieren sich in ganzseitige, aussagekräftige aber nicht überladene Illustrationen. Gemalt wurde überwiegend in Mischtechnik, wobei die Farben der Thematik entsprechend oft leicht abgedunkelt wurden. Freundliche Mäusegestalten ohne scharfe Konturen wurden mit liebevollen Details geschmückt (z.B. Berti stets im Fußballtrikot, Oma Maus mit Perlenkette und gelben Spangenschuhen) . Autorin und Illustratorin verzichten vollständig auf Symbole, die auf Tod und Begräbnis (z.B. Friedhof, Grab, Kreuz usw.) hinweisen, statt dessen symbolisieren leuchtende Sonnenblumen (Lieblingsblume von Opa Maus) und Körperhaltung der Mäusefamilie die Trauer um den geliebten Angehörigen. Berti, Hauptfigur dieses Bilderbuches, vermisst seinen Opa sehr und er vergewissert sich, ob es den anderen auch so geht. Die Bestätigung gibt ihm das Gefühl, mit der Trauer nicht allein zu sein. Der Autorin gelingt es sehr einfühlsam, einen fließenden Übergang zwischen Trauer und Hoffnung herzustellen. Das Leben geht weiter und so darf Schwester Lilly an einem Konzert teilnehmen, weil Opa sich immer über ihren Gesang gefreut hat. Dieses Buch beschäftigt sich nicht vordergründig mit dem Thema Tod, vielmehr zeichnet es Wege auf, wie es weitergehen kann.
Ich denke, dass sich dieses Buch gut in Kindergärten und auch im Grundschulbereich ( vielleicht im Ethikunterricht ) einsetzen lässt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von T-LP.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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