Deathland Dogs

Autor*in
Brooks, Kevin
ISBN
978-3-423-76236-6
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Netolitzky, Katharina
Seitenanzahl
538
Verlag
dtv
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2019
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
18,85 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Totes, leeres Land nach einer Reihe von Atomkriegen, ein paar tausend Überlebende in wenigen, verbliebenen Clans, die sich gegenseitig bekämpfen, so beschreibt Kevin Brooks in seinem neuesten Roman die Welt von Jeet. Jeet ist ein Hundskind, in frühester Kindheit bei einem Rudel Deathlanddogs aufgewachsen und von seinem Onkel später rehumanisiert, erhält von seinem Clanchef einen heiklen Auftrag.

Beurteilungstext

Das Cover ist wirklich gelungen, es weckt Vorfreude, Spannung und Neugier. Auch der Inneneinband ist sehr hochwertig, gehalten in einem dunklen Blau mit roter Schrift. Nun zum Eigentlichen:

Kevin Brooks hat das englische Original bezüglich seiner Schreibung stark vereinfacht, da in der von ihm beschriebenen, verbliebenen Welt nur noch sehr wenige Menschen lesen und schreiben können. Dazu gehört Jeet, der Protagonist dieses Romans. Als Ich-Erzähler und mit dem Auftrag des Clan-Chefs Gun Sur, für die Nachfahren seine Welt, die Zeit, den alltäglichen Kampf ums Überleben und den Krieg zu beschreiben, greift der Übersetzer in der deutschen Fassung auf den kompletten Verzicht von Kommas zurück. Dieser Umstand war beim Lesen vor allem am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig, aber auch in späteren Kapiteln verlor ich manchmal auf Grund des Kommaverzichtes den Zusammenhang und musste manche Passagen wiederholen. Durch die reine Ich-Erzählweise war es zusätzlich schwierig für mich, die direkte Rede und Jeets Gedanken auseinanderzuhalten.

Der Einstieg des Buches ist spannend und packend, schnell ist man im Geschehen drin, kann den Werdegang Jeets, sein gutes Verhältnis zum Ziehvater und Onkel Starry und die allgemeinen, schwierigen Lebensumstände seines Clans nachvollziehen. Der Roman ist in überschaubare Kapitel gegliedert und spiegelt, in der Vergangenheit geschrieben, die Mitschriften Jeets wider. Dabei bekommt man tiefe Einblicke in Jeets Gedankenwelt, welche deutlich geprägt ist durch sein früheres Leben bei den Deathlanddogs, insbesondere durch die immer noch bestehende Verbundenheit zu seiner Hundsmutter. Auch als Leser fühlt man sich Jeet schnell verbunden, seine Denkweise als Childdog ist spannend und hintergründig, aber trotzdem ist es erschreckend, wie empathielos Jeet auf gewisse Ereignisse reagiert, wenn es seine Mitmenschen betrifft.
Dahingehend auch meine Kritik an Kevin Brooks Buch. Meines Erachtens ist diese Kost für jugendliche Leser schwer zu verdauen. Zum einen sehr brutal und menschenverachtend: Vergewaltigungen, kriegerisches Gemetzel, gegenseitiges Abschlachten im Kampf um Macht und Ressourcen. Zum anderen, und das ist mindestens genauso schlimm, die Darstellung der Hoffnungslosigkeit und der Gewissheit folgender Kriege. Verlässlich bleiben für Jeet und seine Freundin nur die treuen Deathlanddogs und nicht ihre eigene Spezies.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 04.07.2019

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