Das verzauberte Klassenzimmer

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• Gender/Geschlecht
• Schule

Teaser

Die Klasse 2b traut ihren Augen nicht, als Inga, die neue Schülerin, mit einem echten Elefanten die Klasse betritt. Ab diesem Zeitpunkt geht es in dem Klassenzimmer turbulent und zauberhaft zu. Inga kann nämlich zaubern. Der Lehrer Herr Grempel ist fast am Verzweifeln, als die Kreide zu tanzen anfängt, Zahlen und Nilpferde durch die Luft fliegen... . Doch lies selbst von den verzauberten Stunden. Viel Spass dabei!

Beurteilungstext

Der Inhalt ist spannend, witzig und sehr abwechslungsreich. Er geht von den Interessen der Kinder aus, die die Abwechslung lieben und sich spannende Schulstunden wünschen. Frau Funke bedient sich hier der Phantastik. Und Kinder lieben ja Zauberei, Träumerei, sind offen für Unvorstellbares. Nach dem Schulstundeneinerlei bekommt die 2b eine neue Schülerin, die mit ihren Methoden endlich Abwechslung und Fröhlichkeit in die Mathematikstunde bringt. Damit schafft es Inga ganz schnell, sich bei den Mitschülern beliebt und unverzichtbar zu machen. Denn als das Mädchen ihren Elefanten füttert, sitzen plötzlich alle Kinder mit hängenden Köpfen da. Alles ist so normal. als hätte Inga alle Farben mitgenommen. Doch mit dem Klingelzeichen für die nächste Stunde wurde das Mädchen vom Elefanten wieder durch das Fenster geschoben und die Deutschstunde wurde noch besser - so verheißt es die Autorin.
Für mich schwingt dabei ein Appell an die Lehrkräfte mit. Wir können zwar nicht zaubern, aber es besteht durchaus die Möglichkeit, die Lust und Freude am Lernen und Verstehen begreiflich, abwechslungsreich, methodenvielfältig und spannend zu gestalten. Wie oft verlieren Erstklässler schon nach einigen Wochen Schulstart die anfangs euphorische Freude auf die Schule und verfallen in eine Art Gleichgültigkeit, die nur noch vom Pausengeschehen unterbrochen wird. Das finde ich schade und auch beängstigend. Das ist die Vorstufe zu den künftigen Schulschwänzern/ Schulverweigerern. Die Individualität und die Stärken bei jedem Schulkind beachten und einsetzen, so wie es der Thüringer Bildungsplan auch vorsieht; Fachkompetenz bei den Lehrkräften und nicht stupides Eintrichtern in einem Einheitsunterricht, sich mit an den Interessen der Kinder orientieren und diese mit ihren Ideen miteinbeziehen, Highlights schaffen - darin sehe ich Chancen und Ressourcen für eine optimalere Bildung unser Kinder.
Mit diesen kurzen Geschichten und auch dem Inhalt bereitet das Lesen Freude. Die große Fibelschrift und die vielen fröhlichen Bilder erleichtern die Anstrengung. Die Sätze sind knapp und gut verständlich. Einige Wörter sind für Leseanfänger noch zu schwierig.
Die Illustrationen sind ebenso witzig und farbenfroh, wie der Textinhalt. Sie ergänzen sich gegenseitig. Schön, dass Frau Funke ihre eigenen Zeilen auch bebildern kann. So ist ein stimmiges Buch entstanden. Der Schalk und die Ironie spiegeln sich in den Figuren wider. Die Künstlerin hat die Nass in Nass - Technik bei ihrem Farbauftrag gewählt und zusätzlich noch die Konturen eingegrenzt. Die Wirklichkeit vom Buch wird auch in den Bildern deutlich: der ältere und anscheinend überforderte Lehrer im Anzug, die starr hintereinander angeordneten Bankreihen - wie früher, da muss doch was geschehen!
Sollte Klassenlesestoff in jeder Schule werden - nicht nur wegen der Kinder !