Das verlorene Land
- Autor*in
- Lemanczyk, Iris
- ISBN
- 978-3-473-34448-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Fotos: Boll, Bruno
- Seitenanzahl
- 254
- Verlag
- Ravensburger
- Gattung
- –
- Ort
- Ravensburg
- Jahr
- 2005
- Preis
- 10,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
In Tibet werden die Tibeter durch die Chinesen unterdrückt. Dies erleben massiv auch Tashi und Tenzin, sie werden schikaniert und misshandelt von ihrem Lehrer. Sie beschließen schließlich zu fliehen, und begeben sich auf einen gefährlichen und abenteuerlichen Weg durch die Bergwelt nach Indien. Dort wollen sie zu Dalai Lama, dem religiösen Oberhaupt der Tibeter.
Beurteilungstext
Die Flucht der beiden zwölfjährigen Geschwister, Tashi und Tenzin, wird hier beschrieben. Der politische Hintergrund, die Unterdrückung der Tibeter in ihrem Land durch die chinesischen Machthaber, wird anhand der Erlebnisse der Zwillinge in der Schule eindrücklich beschrieben. Ihr chinesischer Lehrer schikaniert die tibetischen Kinder in der Klasse, und dies bekommen auch Tashi und Tenzin leibhaftig zu spüren. Tenzin wird misshandelt, und der Lehrer will Tashi ins Erziehungslager einweisen. Das ist schließlich genug für die beiden und ihre Familie. Sie beschließen zu fliehen, nach Indien zu Dalai Lama, dem religiösen Oberhaupt der Tibeter. Ihr Großvater hat viel von ihm erzählt. Auch er wie auch ihre Eltern leiden unter der chinesischen Herrschaft. Die Kinder bekommen Unterstützung und Zuspruch durch ihre Familie, und sie machen sich auf den Weg, so dass kaum jemand etwas davon erfährt. Sie sind viele Wochen unterwegs, sie entbehren viel, kämpfen sich durch. Sie erhalten aber auch Hilfe durch Menschen, denen sie auf ihrem Weg begegnen: wichtig für sie ist Meto, eine alte Frau, die einsam lebt. Dort können sie sich erholen, Tashi ist völlig erschöpft. Sie können von dort mit Nomaden weiterreisen, über eine gefährliche Strecke, die sie alleine kaum hätten bewältigen können. Sie wissen, dass viele Menschen auf einer solchen Flucht sterben, vor Kälte, vor Hunger, vor Erschöpfung. Sie geben ihr Äußerstes, beweisen viel Tapferkeit und Mut, und erreichen ihr Ziel. Sie können stolz auf sich sein, dass sie diesen schweren Weg geschafft haben. Auch wenn Tenzin einen erfrorenen Zeh amputieren lassen muss. Sie sind nach vielen Strapazen bei Dalai Lama angekommen. Sie sind trotz der Mühen aber innerlich gewachsen. Sie haben ihr Ziel erreicht.
Das Buch ist spannend geschrieben, in einfacher Sprache. Es ist gut geeignet um Kinder für die Lebenssituation in anderen Ländern zu sensibilisieren, auch um politische Situationen von Unterdrückung nachzuvollziehen. Aus der Sicht von zwölfjährigen Kindern ist dies nicht abstrakt, sondern lebendig, nachvollziehbar und begreifbar dargestellt.