Das Universum. Kreativität im Kosmos und in der Kunst

Autor*in
Reeves, Hubert
ISBN
978-3-946593-73-7
Übersetzer*in
Jacoby, Edmund
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Casanave, Daniel
Seitenanzahl
68
Verlag
Jacoby & Stuart
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Berlin
Jahr
2018
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Das Universum als sich selbst erschaffendes Kunstwerk: Comicautor und Astrophysiker Hubert Reeves führt mit Zeichner Daniel Casanave die Leser*innen an die Abgründe der Metaphysik.

Beurteilungstext

Warum ist etwas und nicht vielmehr nichts? Es ist die Frage aller Fragen, und ihre Beantwortung führt notwendigerweise zum Anfang allen Seins zurück, zur Entstehung dessen, was wir Kosmos, Weltall oder eben Universum nennen. Es handelt sich um die Gesamtheit aller Materie und aller Energie, von Raum und Zeit, in ihrer kleinsten Ausprägung als Elementarteilchen, in ihrer größten als unbegreiflich große Galaxienhaufen.
Autor und Astrophysiker Hubert Reeves und Illustrator Daniel Casanave gehen dieser Frage im Sachcomic DAS UNIVERSUM – KREATIVITÄT IN KOSMOS UND IN DER KUNST nach. Es handelt sich um einen Teilband der COMICBIBLIOTHEK DES WISSENS, deren Herausgeber David Vandermeulen sich zum Ziel gesetzt hat, mit Hilfe einer comicalen Enzyklopädie komplizierte Sachverhalte besser verständlich zu machen.
In diesem Falle scheint das Vorhaben jedenfalls vollumfänglich gelungen zu sein: Mit einfachen Worten und gespickt mit sehr anschaulichen Beispielen erklären Reeves und Casanave die Entstehung, Zusammensetzung und Ausdehnung des Universums. Dabei argumentiert der Autor in erster Linie nicht wie ein Physiker, der er ja von Berufs wegen ist, sondern bedient sich überwiegend philosophischer Argumente. Als Hauptstichwortgeber dient ihm dabei der französische Lebensphilosoph Henri Bergson, der in der Natur und in der Kunst gleichermaßen schöpferische Energien am Wirken sah. In diesem Sinne wird nun auch hier der Kosmos als ein Kunstwerk vorgestellt. Eines, das sich mehr oder weniger selbst erschafft und seine schöpferische Kreativität aus dem Zusammenspiel von Notwendigkeit (sonst herrschte nur ein chaotisches Durcheinander) und Zufall (sonst herrschte ausschließlich ein monotoner Einheitsbrei vor) bezieht.
Dass das Universum (einschließlich unseres Planeten Erde und der darauf existierenden Lebensformen) ist, was und wie es ist, war also nirgendwo zwingend vorgegeben und zugleich auch nicht völlig ohne jede Festlegung. Zeichner Casanave stellt diesen philosophischen, aber alles andere als abgehobenen Ausführungen vollkommen adäquate Zeichnungen zur Seite: Hier wird keinerlei ästhetische Grenzüberschreitung versucht, sondern schlicht (im besten Sinne des Wortes) die vorgegebene Argumentation visuell nachvollzogen, versinnbildlicht bzw. exemplifiziert. Die klaren Linien der Zeichnungen entsprechen den ebenso klaren Erläuterungen in den schriftsprachlichen Anteilen des Comics. Ein tolles Buch, das dazu anregt, über das vermeintlich Selbstverständliche neu nachzudenken.
Mario Zehe

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Diese Rezension wurde verfasst von mz; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 31.01.2019

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