Das Universum

Autor*in
Reeves, Hubert
ISBN
978-3-946593-73-7
Übersetzer*in
Jacoby, Edmund
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Casanave, Daniel
Seitenanzahl
62
Verlag
Jacoby & Stuart
Gattung
Buch (gebunden)Comic
Ort
Berlin
Jahr
2018
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Was du schon immer über das Universum erfahren wolltest…. Das erfährst du hier leider nicht. Dafür aber eine ganze Menge über schöpferische und künstlerische Kreativität und wie diese in der Natur (des Kosmos, von dem wir ein Teil sind) und in künstlerischen Impulsen und Ausdruck der bildenden Künste zu sehen und zu spüren sind.

Beurteilungstext

„Die Sterne machen keine Musik. Sie machen Krach…doch glücklicherweise können wir den Lärm nicht hören.“ Mit diesen Worten beginnt dieser Wissens-Comic über die Geheimnisse des Universums und der Kunst. Begleitet werden wir dabei von einem Wissenschaftler mit langem grauem Bart, der zugleich Vertrauenswürdigkeit wie einen entspannten großväterlichen Habitus ausstrahlt. Er wandert durch sternenklare Nächte, zeigt uns Bilder von der Entstehung des Universums, der Galaxien, Sterne und Planeten bis hin zu den Bausteinen des Ganzen: Atomkerne und Quarks. Er erklärt in wenigen Worten Aristoteles Lehre sowie am anschaulichen Beispiel der Schneekristalle, was es mit dem von Demokrit entdeckten Naturgesetz des Verhältnisses von notwendiger Gesetzmäßigkeit oder Regelhaftigkeit einerseits und dem Zufall andererseits auf sich hat: Die Kristalle haben immer eine hexametrische Struktur, aber sie können auf dieser Basis unendlich viele Formen annehmen. (S. 42)
Er führt uns auch von den großen Strukturen wie Galaxien, über Sterne, Planeten, Kometen zur Erde und dort zu den vielfältigen Formen von Lebewesen, einschließlich des Menschen, der augenzwinkernd dargestellt wird inmitten der Tierwelt als kleiner Junge, der mit einem Auto spielt.(S. 23) Spannend ist auch zu lesen und vor allem in den ausgezeichneten, den Punkt sehr genau treffenden Illustrationen von Daniel Casanave wunderbar zu sehen, wie sich durch das Zusammenspiel von Einzelteilen ein neues Ganzes bildet – einzigartig und mit neuen Eigenschaften, die keines der Einzelteile aufweist: Z.B. Zuckermoleküle machen den Zuckergeschmack aus, unsere DNA bestimmt, wer wir sind als Individuum.
Funktioniert das Ganze als Comic-Erzählung bzw. Comic-Sachbuch? Ja, sehr gut, allerdings ist doch irritierend, dass es Reeves offensichtlich weniger um Erklärungen zum Urknall, Schwarzen Löchern, Geburt und Tod von Sternen und anderen Phänomenen des Universums geht, denn diese kommen nicht vor.
Stattdessen beschäftigt den Astrophysiker die Kreativität der Welt und wie man als Naturwissenschaftler auf die großen Künstler und ihre Werke schauen kann. Es kommen Werke aus der Musik ebenso vor wie aus den bildenden Künsten wie Vermeer und van Gogh – dargestellt als „schöpferische Evolution“, um schließlich damit zu enden, dass der Sinn des Lebens darin besteht, die Welt schöner zu machen. (S. 62)
Abschließend möchte ich noch die Kunst des Illustrators hervorheben: Wie er mit z.T. fast fotografischem Stil, künstlerisch deutlich gestaltet Blicke auf das Universum ermöglicht und zugleich die Fotografietechnik zitiert, indem er den Wissenschaftler zeigt, wie er mit Film-/Fotokamera Aufnahmen des Himmels macht.
Das ist rundherum ansprechend und toll gemacht!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von SRAn; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 31.12.2018

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