Das total verbammelte Super Tummelsurium der Tiere

Autor*in
Ateliers Hafenstraße 64,
ISBN
978-3-551-51871-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
190
Verlag
Carlsen
Gattung
BilderbuchComicSachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2015
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
24,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

"Gedichte, Geschichten und tierischer Quatsch" lautet der bescheidene Untertitel des Buches - für mich eine schlichtweg geniale Fundgrube für alles Literarische rund um das Thema Tiere! Herrliche Geschichten, von einfach lustig bis schräg und skurril sind ebenso vertreten wie traditionelle Fabeln und Tiermärchen. Tier-Alphabete und allzu wörtlich genommene Tiernamen finden wir neben kleinen Bildergeschichten und Comics. Das ganze grafisch und zeichnerisch aufs Feinste verpackt – einfach klasse!

Beurteilungstext

Dieses Buch kommt zugegebenermaßen ziemlich schräg daher: Das "Total verbammelte Super Tummelsurium der Tiere" ist weder ein nettes noch ein niedliches Bilderbuch, und erst Recht kein Sachbuch über Tiere. Das würde man bei dem Titel ja aber auch nicht unbedingt erwarten. Es ist vielmehr ein Hausbuch, eine kleine Schatzkiste für die ganze Familie und ihre Besucher, denn es hält wirklich für jedes Lesealter und (fast) jeden Geschmack etwas Interessantes, Lustiges oder einfach Unterhaltsames bereit. Bei der großen Anzahl an Autoren und Illustratoren bzw. Zeichnern kann ich mir kaum jemanden vorstellen, der nicht irgendwo in diesem Buch seine absolute Lieblingsseite findet!

Eine meiner Lieblingsseiten ist die über das Poliertier. "Das Poliertier ist das fleißige Geschöpf, das für die Pracht des Nachthimmels verantwortlich ist." Es ist rosa und wirkt mit seiner weißen Perlenkette ausgesprochen nett und adrett. Es hat eine herrliche, knüppelförmige Nase und sehr biegsame Fühler, an deren Ende sich die Putzorgane befinden: "Einzigartig am Poliertier sind seine flauschigen Polierpuschel. Sie ermöglichen es ihm, jeden Stern auf Hochglanz zu bringen." Was es mit Leidenschaft tut. Es ist in einem kugelförmigen, propellerbetriebenen Flugzeug unterwegs, das drei Schubladen hat. In einer befindet sich z. B. unter anderem ein Bumerang, mit dem es „bei Gelegenheit entfernte Sterne“ einfängt. Natürlich besitzt es für seine Arbeit eine Sternkarte, und auch einen Trinkhalm hat es stets dabei "um ab und zu aus der Milchstraße zu schlürfen".

Es sind vor allem die vielen, vielen wörtlich genommenen Begriffe und ihre zeichnerische Darstellung in diesem Buch, die mir so viel Spaß machen. Die Milchstraße, die Schäfchenwolken oder der Kofferfisch – das kennt man ja eigentlich schon, aber die Tiere sind einfach so einzigartig dargestellt, der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt und man staunt immer wieder, was manchem Zeichner für Bilder in den Kopf kommen! Da gibt es dann unter den Kofferfischen tatsächlich noch den Arztkofferfisch, den Aktenkofferfisch, oder aber auch den überaus entspannt wirkenden Rollkofferfisch. Ihr Aussehen, Vorkommen und Habitus werden mehr oder weniger ausführlich beschrieben, wobei man sich leicht ironisch der typischen Sprache eines Tierlexikons bedient. Sehr gut finde ich auch den mir bisher unbekannten Eisvogel, der fröhlich aus einer Waffel Fürst-Pückler-Eis herausschaut. Hammerhai und Reißwolf, die praktischen Tiere für den Alltag, werden ebenso vorgestellt wie die einfache Wollmaus oder die etwas steif wirkende Stockente. Die dicke Pummel-Hummel wird bei ihrem zigsten Versuch, die Fensterscheibe zu durchbrechen, beobachtet und wir erleben hautnah mit, wie Schlangerich Erich seinem Freund Hans Pferd und dessen Sohn Peterchen die Vorzüge seiner Strickstrumpf-Sammlung demonstriert. Seine verrückte Leidenschaft für Wollstrümpfe gehört natürlich ins Kapitel "Fimmelsurium".

Die anderen Kapitel haben Namen wie z. B. Bammelsurium (hier finden wir u. a. einen wunderbaren Grottenolm) oder Schwimmelsurium, in dem eine Haisammlung für Fans vorhanden ist, aber auch von einem unglücklich verliebten Kraken erzählt wird, der am Ende doch noch die Meerjungfrau bekommt, weil er sie so unvergleichlich auf Händen tragen kann. In der musikalischen Abteilung haben es mir besonders die kleinen Tiere angetan: die Fagottesanbeterin, der Tenorenkneifer und das achthändig gespielte Spinnett sind einfach klasse! Obwohl mir auch das Dachsofon und die Zebratsche gut gefallen... Ach, ich könnte weiter und weiter schreiben! Aber besser wäre es doch, der geneigte Leser (wenn er denn kein ausgesprochener Grottenolm ist!) entdeckt selbst, wie es war, als noch die Pudel die Welt beherrschten, wie es in den Tauschbörsen der Tiere zugeht und wie man sich "Fisch verliebt" so fühlt! Schnappen Sie sich dieses Buch, mit oder ohne Kind, und verbringen Sie ein paar herrliche Stunden damit.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BSH; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 01.04.2016

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