Das Schloss der verborgenen Wahrheiten

Autor*in
Creech, Sharon
ISBN
978-3-596-85342-7
Übersetzer*in
Zöfel, Adelheid
Ori. Sprache
amerikanischen Engli
Illustrator*in
Diaz, David
Seitenanzahl
303
Verlag
FISCHER Schatzinsel
Gattung
Fantastik
Ort
Frankfurt
Jahr
2008
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Pia und Enzio, die beiden Waisenkinder, werden Zeugen einer wilden Verfolgungsjagd zwischen einem Flüchtigen und Männern des Königs. Als die Gruppe vorüber geritten ist, finden sie einen Lederbeutel mit dem Wappen des Königs. Dieser Fund verwirklicht ihren Traum, einmal das königliche Schloss betreten zu dürfen. Noch ahnen sie nicht, dass sie dort bereits seit langer Zeit erwartet werden.

Beurteilungstext

Die Aufmachung des Buches verrät dem Leser, was ihn erwartet: eine Märchengeschichte. Auf der einen Seite der Handlung stehen die beiden Waisenkinder Pia und Enzio, die nicht wissen, wie sie in die Hände des unerbittlichen und verschlagenen Meisters Pangini geraten sind, auf der anderen Seite die Königsfamilie, deren Mitglieder alle Zeichen des ‚Verfalls' tragen: König Guido, der eher lebensfremd und fremdbestimmt erscheint, Königin Gabriela, immer bemüht, nach Etikette zu leben und zu handeln, Kronprinz Gianni, träumerisch, sanft und verwöhnt, Prinz Vito, verwegen, impulsiv und spontan, und die Prinzessin Fabrizia, emotional, verwöhnt und zickig. Beide Handlungsstränge laufen im Garten des Schlosses zusammen, wo ein alter Einsiedler , den der König von langer Zeit als seinen Berater in praktischen Lebensfragen engagiert hat, in seiner Hütte lebt. Er ist, wie sich im Laufe der Geschichte herausstellt, der Großvater der Kinder und hat diese, als er seinen Dienst beim König antrat, an einem sicheren Ort untergebracht. Im Laufe der Geschichte zeigt sich, dass die heile Welt des Königs doch nicht ganz so heil und Guido auf weisen Rat, nämlich den des Einsiedlers, angewiesen ist. Doch auch Gabriela will nicht ohne Unterstützung bleiben und erhält die alte Signora Ferrelli als Beraterin zur Seite. Diese erhält ebenfalls eine Einsiedelei auf dem Schlossgelände. Gemeinsam mit ihren Beratern, zu denen nach einiger Zeit auch Pia und Enzio als Vorkoster gehören, kann die Königsfamilie drohendes Unheil abwenden. Wie es sich für ein Märchen gehört, lösen sich alle Probleme.
Ein Buch zum Träumen, aber auch zum Schmunzeln, wenn der Erzähler Einblicke in die königliche Unterhaltung gewährt. Die Königsfamilie erscheint so weltfremd, dass man den Eindruck hat, sie sei vom Dornröschenschlaf überrascht und konserviert worden und habe deshalb den Anschluss zum Hier und Jetzt verpasst. Deshalb muss auch der einmalige Ausflug ins Dorf, der ‘aktive’ Nächstenliebe gegenüber ihren Untergebenen demonstrieren sollte, scheitern - die Dorfbewohner verstehen die Königsfamilie ebenso wenig wie diese die Dorfbewohner.
Für den erwachsenen Leser wird deutlich, dass die Weisheit der Weisen eigentlich gar keine ist, sondern dass durch eine entsprechende Frage(-stellung) nur eine neue Sichtweise eröffnet wird. Zu überlegen ist dabei, ob die jugendlichen Leser diese Aussage auch erkennen.

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Diese Rezension wurde verfasst von magic.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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