Das rote Ding
- Autor*in
- Naumann, Ebi
- ISBN
- 978-3-8489-0158-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Herold, Heike
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Aladin
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2019
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Teaser
Ein rundes, rotes Ding schwimmt im Fluss vorbei. Ein kleines Mädchen verfolgt mit ihrem Roller verwundert dieses geheimnisvolle Etwas. An der Uferpromenade fragen sich die Leute, was das Ding sein könnte, das da unter der Wasseroberfläche treibt. Ein Ball, ein Riesentier? Eine wunderschöne Unterwasserblume, bei der nur die Spitze herausschaut, oder der Helm eines Feuerwehrmannes? Jeder der Passanten hat eine andere Idee und so kommen sie darüber ins Gespräch.
Beurteilungstext
Zusammen mit einem Kind kann man sich beim Anschauen und Vorlesen dieses Bilderbuches auf ein fantasievolles Ratespiel einlassen. Was mag da im Wasser zu sehen sein? Die Illustrationen bieten mögliche Lösungen an, die einfallsreich, bunt und fröhlich daherkommen. Kaum eine ist wirklich vorstellbar: eine Musikkapelle, die unter dem Untergrund des Flusses spaziert, kann ebenso wenig real sein wie ein Seepferdchen mit rotem Zylinder. Aber gerade diese ‚absurden‘ Einfälle laden die Betrachter ein, selbst Ideen zu sammeln und sich die Fragen zu stellen: Wie könnten die Gestalten dorthin gekommen sein? Was haben sie vor? Welche weiteren Erklärungsmöglichkeiten gibt es für das geheimnisvolle „rote Ding“?
Die Abbildungen dieser fantasievollen Unterwasserwelten füllen die zwei unteren Drittel der Doppelseiten aus, dabei entsteht von Seite zu Seite das Bild eines durchgehenden Flusses. Auf dem oberen Drittel der Seiten sieht man die Uferwege mit Spaziergängern, Parkanlagen, Spielplätzen, Denkmälern. Die Menschen dort gehen unterschiedlichsten Beschäftigungen nach. Da sind ein Gärtner, ein Eisverkäufer, Puppenspieler und Straßenmusikanten, spielende Kinder, eine Mutter, eine ältere Dame mit Hündchen, ein Bettler. Alle finden eine andere Erklärung für das Geschehen, wobei ihr Tun oder ihr Aussehen bei der Deutung des roten Dinges eine Rolle spielen. Verständlich, dass zum Bespiel dem Straßenmusikanten eine Musikkapelle einfällt und dem Gärtner eine große Blüte. In allen Szenen ist das Mädchen mit dem Roller zu sehen, die unterwegs ist, um die Leute zu befragen und das Rätsel zu lösen… und es doch nicht lösen kann. Auf der letzten Seite ist nicht nur das ´rote Ding` abgetaucht, nun ist ein kleines gelbes Teil an der Wasseroberfläche zu entdecken. Ein neues Ratespiel kann beginnen.
„Ignoramus et ignorabimus“ steht auf dem Sockel eines der Denkmäler am Flussufer. „Wir wissen es nicht und werden es auch nie wissen.“ Erwachsene werden verstehen können, dass dieses Motto nicht nur für geheimnisvolle Dinge im Fluss gilt. Diese vielschichtige, schön gestaltete Bildergeschichte kann als Einladung für Groß und Klein verstanden werden, mehr Fantasie in unserem Alltag zuzulassen.
Begleitet werden die Szenen von kleinen Versen des Autors Ebi Naumann. Kurz und treffend spricht er in seinen Vierzeilern die Situationen an, ohne das letzte Reimwort zu nennen. Auch hier gilt es mitzuraten!
Heike Herold gewann mit diesen fantasievollen Bilderbuchillustrationen 2016 das Troisdorfer Bilderbuchstipendium. Ihr Buch wird Kindern im Alter zwischen vier und acht Jahren gefallen, zusammen mit einem Erwachsenen und/oder anderen Kindern wird es Lesern und Zuhörern noch mehr Spaß machen. In kleinen Gruppen lässt es sich in Kindertagesstätten und in den ersten Grundschulklassen gut einsetzen.