Das Politik-Buch

Autor*in
Autorenkollektiv,
ISBN
978-3-8310-2528-2
Übersetzer*in
Mareik, Ute
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
352
Verlag
Dorling Kindersley
Gattung
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
24,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

„Was ist Politik?“ Ausgehend von dieser Frage werden in diesem Buch mehr als 100 politische Ideen und Konzepte in chronologischer Abfolge anhand ihrer einflussreichsten und bedeutendsten Vertreter erläutert.

Beurteilungstext

Unter Politik wird vieles, oft Gegensätzliches verstanden. Je nach Standpunkt bedeutet sie etwas vollkommen anderes: entweder bringt sie Menschen zusammen oder sie bringt sie gegeneinander auf, sie ist die Kunst der Menschenführung und Machtausübung oder der Wille zu Freiheit und Gleichheit, mit ihr wird um den Erhalt oder die Auflösung der bestehenden Ordnung gekämpft. Wer sich in diesem Dschungel der Politikbegriffe zurechtfinden möchte, hat mit dem „Politikbuch“ nun die Möglichkeit, den Gedanken, Ideen und Theorien der politischen Denker von der Antike bis zur Gegenwart nachzuspüren. Auf je zwei bis vier Seiten werden mehr als 100 Theorien der Politik und des Politischen, politische Konzepte und Ideologien in leicht verständlicher Sprache erklärt. Diese Ausführungen werden durch Graphiken, Schaubilder und kontextualisierende Zeitleisten ergänzt.
Die Auswahl der Autoren und ihrer Ideen ist nicht nur hinsichtlich ihres Umfangs beachtlich. „Politik wird nicht nur gedacht, Politik wird vor allem gemacht“ scheint das heimliche Credo der Herausgeber des Buches zu lauten. Neben den Klassikern des politischen Denkens (Aristoteles, Machiavelli, Hobbes, Marx, Weber usw.) kommen hier – und das ist wirklich selten für ein Überblickswerk zur Politik – auch Politiker (Churchill, Bolivar, Lincoln, Lenin) und politische Aktivisten (Gandhi, King, Guevara) zu Wort. Nicht selbstverständlich ist zudem, dass Politik nicht einfach als Spielwiese „großer Männer“ erklärt wird, auch zahlreiche Theoretikerinnen und Politikerinnen (Luxemburg, de Beauvoir, Ahrendt, Pankhurst) werden in Darstellungen gewürdigt. Ebenso ist die Behandlung postkolonialistischer (Fanon, Gasset, Kenyatta) und postmoderner (Foucault, Laclau, Chomsky) Denker erwähnenswert. Nicht zuletzt werden auch die Vertreter der „Ismen“ des Politischen nicht verschwiegen: seien es die des Faschismus (Gentile, Schmitt, Sprengler), des Kommunismus (Gramsci, Mao Zedong, Trotzki), des Islamismus (Maududi, Schariati) oder des Neoliberalismus (Hayek, Nozik).
Das Buch bietet für jugendliche und erwachsene Leser angesichts der Vielzahl der vorgestellten Autoren und Ideen keine einfache Antwort auf die Frage, was man sich denn nun konkret unter Politik vorzustellen habe. Aber es gibt einen großartigen, leicht verständlichen Abriss der politischen Ideengeschichte in globaler Perspektive samt seiner mannigfachen Politikbegriffe – von Konfuzius' Theorie des tugendhaften Herrschers (ca. 600 v. Chr.) bis hin zu aktuellen systemtheoretischen oder postmarxistischen Definitionen der Politik. Die Darstellungen werden jeweils durch weiterführenden Primär- und Sekundärliteratur ergänzt. Wer also einen ihn auf den ersten Blick ansprechenden Politikbegriff entdeckt hat, bekommt mit ihrer Hilfe vielleicht doch noch eine Antwort auf die entscheidende Frage: „Was ist Politik?“

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mz.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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