Das Orangenmädchen
- Autor*in
- Gaarder, Jostein
- ISBN
- 978-3-423-62312-4
- Übersetzer*in
- Haefs, Gabriele
- Ori. Sprache
- Norwegisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 188
- Verlag
- dtv
- Gattung
- Erzählung/Roman
- Ort
- München
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 8,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Georg ist 15, als seine Großeltern einen an ihn gerichteten Brief seines vor 11 Jahren gestorbenen Vaters finden. Darin erzählt er die Geschichte seiner Liebe zum Orangenmädchen, Georgs Mutter, und seines Abschieds von der kleinen Familie in den Monaten, in denen er um seine Krankheit wusste. Georgs Vater hadert bis zuletzt mit seinem frühen Tod und will von seinem Sohn wissen, ob es wert war, ihn in die Welt zu setzen, von der man schon nach kurzer Zeit wieder Abschied nehmen muss.
Beurteilungstext
Leben und Tod, Anfang und Ende, Lieben und Abschied nehmen - das sind Fragen, die wohl jeden heranwachsenden Menschen, jeden Jugendlichen beschäftigen und auf die er leidenschaftlich eine Antwort sucht. Diese Antworten können naturgemäß nicht einfach sein, und die Beschäftigung mit ihnen wird wohl oft einen Prozess des Auflehnens, des Zweifelns hervorrufen.
Die Lektüre dieses Buches ist trotz der Schwere des Themas nicht erdrückend. Die Einbindung in eine Liebesgeschichte macht es dem Ich-Erzähler schließlich sogar möglich, seiner ersten zaghaften Liebe mit der Geschichte des Vaters im Hinterkopf selbstbewusster zu begegnen. Vor allem trägt der Brief des Vaters aber dazu bei, das eigene Herkommen zu klären, sich seiner Identität bewusst zu werden und so das Leben trotz seiner Endlichkeit bejahend anzunehmen. Es ist ein Buch, dem einsame Lektüre gut tut.
Die Einbettung dieser philosophischen Fragen in eine Geschichte gelingt leichtfüßig, so dass man auch gut unterhalten ist. Nur wenige Eigenarten stören - so wird an einigen Stellen das Erzählen des Vaters etwas geschwätzig und man wünscht, die immer wieder vorgebrachte Versicherung, nicht alles erzählen zu wollen, wäre von der Figur dem Autor etwas nachdrücklicher ins Ohr geflüstert worden.