Das neugierige Fischlein

Autor*in
Beskow, Elsa
ISBN
978-3-8251-7617-4
Übersetzer*in
Plattner, Diethild
Ori. Sprache
Schwedischen
Illustrator*in
Beskow, Elsa
Seitenanzahl
24
Verlag
Urachhaus
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2008
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als das neugierige und blitzschnelle Fischkind Flitz im Wasser etwas Unbekanntes findet, beißt es gleich hinein und ein kleiner Junge an Land hat seinen ersten Fisch an der Angel! Aber die Freunde des Fisches lassen sich von einer alten Frosch-Fee verzaubern und retten den kleinen Barsch. Das Menschenkind Thomas fragt sich bei dieser Aktion, ob der Fisch im Teich besser aufgehoben sei als in einem Marmeladenglas und lässt ihn gerne frei. Schließlich lernt er danach, wie ein Fisch zu schwimmen.

Beurteilungstext

Gibt es Kinderbücher, die 75 Jahre nach ihrer Ersterscheinung noch ihre kleinen Leser/innen begeistern können? Kinder im Vorschulalter ebenso wie Erstklässler?
Dieses Bilderbuch der 1959 (fast 80-jährig) verstorbenen schwedischen Malerin, Illustratorin und Kinderbuchautorin ist so eines.
Gäbe es nur die vierundzwanzig farbenprächtigen, an den richtigen Stellen auch naturfarbenen Situations- und Detailbilder, wäre das Betrachten derselben schon ein besonderes Vergnügen und eine komplette Geschichte.
Man freut sich über die beiden Hauptfiguren, das Fisch- und das Menschenkind. Der neugierige kleine Barsch hört nicht auf seine großen Verwandten, die Flunder, den Brassen und den Hecht, und dieser Umstand trägt so zum allerersten Angelerfolg des ebenfalls neugierigen, aber auch mitleidigen Menschenjungen bei.
Mangels geeignetem Behälter trägt der das Fischlein in seinem wassergefüllten Stiefel heim und der erschreckte Barsch landet in einem Marmeladenglas. Die sich sorgenden Fischtanten und -Onkel erfahren von einem Frosch, was geschehen ist. Sie besuchen den Jungen, schrecken ihn aus dem Schlaf und machen ihm ein deutlich sichtbar schlechtes Gewissen. Sie hatten für diese Aktion durch einen Zauber Entenfüße von einer Froschfee erhalten, die sie am nächsten Tag im Wasser wieder abwerfen konnten. Danach sieht man, wie der Menschenjunge das Fischlein wieder frei lässt, wie er sich über dessen wiedergewonnene Freiheit freuen kann und er zum Dank das Schwimmen lernt.

Diethild Plattner übersetzt den fantasievollen Text der heute noch in Schweden sehr beliebten Geschichtenerzählerin mit viel Wortgefühl und Gespür für den Erzählstil der Autorin, die Realität und Märchenhaftes zauberhaft zu einer Einheit zu verschmelzen vermag.

So wie die Bilder auch ohne Text schon eine liebenswerte Geschichte erzählen, schaffen die einfachen, klaren Worte des Erzähltextes sowie die kurzen eingeflochtenen Dialoge und Gedankensplitter genau das, was ein sehr gutes Kinderbuch erreichen soll: sie lösen Bilder, Wünsche und Hoffnungen im Kopf aus.

Deshalb können sich auch noch 6-7 Jährige mit dem Fisch- als auch dem Menschenkind identifizieren. Sie verstehen, dass Neugier die Gefahr vernachlässigt, dass Freiheit schöner ist als Gefangenschaft und Mitleid Leid lindert. Sie glauben gerne an die Wirkung des Zaubers, wenn eine verzwickte Sache gelöst werden muss und genießen ein gutes Ende.

“So dumm ist dieser Thomas ja gar nicht” sagen die Fische, als der freigelassene Barsch ihnen erzählte, dass das Menschenkind zum Dank von ihm das “Fischschwimmen” lernt. “Es ist ganz vernünftig, dass er versucht, zu werden wie wir. Es ist doch viel schöner, durch das frische, klare Wasser zu gleiten, als immer nur auf zwei Beinen auf dem Trockenen laufen zu müssen.”

Dieses Buch muss man einfach mögen. Es zeigt einem, wie schön es manchmal ist, ein Kind zu sein.

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Diese Rezension wurde verfasst von nb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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