Das Nest

Autor*in
, Oppel
ISBN
978-3-7915-0005-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Klassen, Jon
Seitenanzahl
219
Verlag
Dressler
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2016
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Steve hat gerade einen Bruder bekommen. Aber das Baby ist krank, sehr krank. Alle Aufmerksamkeit, alle Kraft der Eltern ist auf dieses Baby gerichtet, und der sensible Steve gerät in schwere Gewissenskonflikte.

Beurteilungstext

Kenneth Oppel - dieser Name steht für anspruchsvolle, spannende Themen, und der Leser wird nicht enttäuscht.
Schon die Gestaltung des Einbandes weckt widersprüchliche Gefühle. Bei dem Titel "Das Nest" erwartet der Leser einen Hort der Geborgenheit, der Sicherheit, aber der grau gehaltene Hintergrund mit den schemenhaft abgebildeten Insekten/ Wespen wirkt bedrohlich.
Alle Illustrationen sind in Grau- bis Schwarztönen gehalten und verstärken den Eindruck von Bedrohung, selbst wenn das Dargestellte detailgenau die erzählte Situation wiedergibt. Wie so oft wird hier eine eigenartige Faszination erweckt, einerseits ein Gruseln, aber andererseits Neugier.
Der Text ist wunderbar lesefreundlich gedruckt. Eine klare, relativ große Schrift und der deutliche Zeilenabstand machen jede Seite übersichtlich und schnell erlesbar.
Interessant ist auch die Kapiteleinteilung. Je komplizierter das Geschehen wird, umso verwirrender ist auch die Anzahl der Wespen zu erkennen.
Der Ich-Erzähler Steve, 12 Jahre alt, ist ein sensibler Junge, ein Grübler, ein Einzelgänger, der sich nach Freunden sehnt und gleichzeitig die Nähe fürchtet. Ein kleiner Bruder ist geboren, aber mit diesem Baby ist etwas "nicht in Ordnung". Die Eltern haben große Sorgen, müssen oft ins Krankenhaus und so bleibt wenig Zeit für Steve und seine kleine Schwester Nicole. Steve schnappt Gesprächsfetzen auf, die er nicht versteht und die ihm Angst machen. Seine Gedanken drehen sich um seinen kleinen Bruder und dessen Krankheiten. Im Traum erscheinen ihm Wesen, sind es Engel, sind es Wespen, die ihm versprechen, seinen kleinen Bruder zu heilen, wenn er ihr Tun unterstützt. Als er herausfindet, dass dieses Heilen bedeutet, einen neuen kleinen Bruder zu erschaffen und den kranken zu "ersetzen", gerät er in schwere Gewissenskonflikte, die ihn immer weniger zwischen Realität und Traum unterscheiden lassen. Der Leser wird in dieses Geschehen mit hineingezogen, auch nicht immer erkennend, was ist Phantasie, was ist Realität.
Es wird eine Spannung erzeugt, die Angst macht, da taucht dann die Frage auf, ob es sich bei diesem Buch um ein Jugendbuch handelt. Ich würde es nur einem Jugendlichen empfehlen, dessen Belastbarkeit ich einschätzen kann.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von TB.
Veröffentlicht am 01.10.2016

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