Das Mittelalter
- Autor*in
- Scheider, Rolf
- ISBN
- 978-3-87134-161-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 233
- Verlag
- Rowohlt
- Gattung
- –
- Ort
- Reinbek
- Jahr
- 2009
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 16,90 €
- Bewertung
Teaser
Das Mittelalter in seiner Ausdehnung vom 4. Jh bis ca. 1500 stellt der Autor anhand der wichtigsten Ereignisse, Geisteshaltungen, Herrscher, Kriege und damit einhergehenden Herrschaftsverschiebungen vor. Die Kirche und die weltlichen Herrscher und durch sie angefachte Konflikte bestimmen die Geschichte weitgehend; sie werden schlaglichtartig in den Kapiteln der drei Teile zum frühen, Hoch- und Spätmittelalter beleuchtet.
Beurteilungstext
Wie Schneider in der Einleitung bereits einräumt, kann dieser eine Band nicht die gesamte Epoche von über 1000 Jahren in ihren vielen Facetten über Länder, Volksstämme, Herrscher und Jahre wiedergeben. Schneider entscheidet sich dafür, die prägnantesten Ereignisse, Lebensbereiche und Figuren in den Mittelpunkt seines dreiteiligen Buchs zu stellen.
Daran ist nichts auszusetzen. Doch wird nicht klar, an wen sich der Band richtet. Für junge Leser scheint der Band wenig geeignet, um Interesse zu wecken und/oder systematisch Wissen zu vermitteln. So manches Mal verliert der unvorbereitete Leser den Überblick, in welchem Herrschaftsgebiet und in welchem Jahr(hundert) er sich befindet. Das Buch setzt eigentlich voraus, dass man mit der geistigen Landschaft des Mittelalters vertraut ist und nur einen Auffrischungskurs benötigt. Zu kursorisch, wenn auch interessant, erscheint die Themenauswahl, um einem geschichtlich nicht versierten Leser einen Überblick zu verschaffen. Stil und Aufmachung tun ihr Übriges, eher Distanz zu schaffen denn anzuziehen. Einige erklärende, beispielhafte Farbabbildungen mit erklärender Legende kämen dem Buch zugute. Der Autor geht zu selbstverständlich davon aus, dass z.B. Landstriche/frühere Königreiche bekannt sind (auch in ihrer geographischen Lage) oder seine knappen, einmaligen Erläuterungen (Gebetsfolge im Kloster, Volksstämme) ausreichen, um im Fortgang des Buches immer präsent beim Leser zu sein. Der anekdotische Stil liest sich manchmal wie ein "voice-over" für eine Dokumentation und wirkt, als ob er sich an eingeweihte Leser wendet, die nur einige Schlagworte benötigen, damit sie den kurz angerissenen Inhalt bestens verstehen; das lässt die Lust am Lesen schrumpfen.
Kein Glossar, keine chronologische Auflistung der einschneidendsten Begebenheiten, noch nicht einmal die Herausstellung wichtiger Jahreszahlen, Herrscher oder Ereignisse in den Kapiteln selbst helfen vor allem jungen Lesern, an die sich nach Verlagsangaben das Buch wendet, sich in der Geschichte zurecht zu finden.
Auch zum Schmökern und Nachschlagen eignet sich der Band daher leider nicht. Und gerade das wäre einem "Geschichtsbuch" zu wünschen, denn man möchte doch immer wieder einmal bestimmte Begebenheiten nachschlagen und sich ins Gedächtnis rufen, denn die Fülle des Stoffes erschließt sich sicher den Meisten erst bei erneuter Lektüre bestimmter Kapitel. Daher eher für erfahrene, geschichtlich bewanderte Leser.