Das Mädchen von weit weg

Autor*in
Thor, Annika
ISBN
978-3-7891-0422-0
Übersetzer*in
Behnken, Kerstin
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Jönsson, Maria
Seitenanzahl
32
Verlag
Oetinger
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2016
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Mädchen von weit weg ist ein Bilderbuch aus Schweden, in dem es um Einsamkeit, um Fremdsein und Hoffnung, um Mitmenschlichkeit geht. Ein Buch für Kinder und Erwachsene, das dazu anregt, über Ängste nachzudenken und zu reden.

Beurteilungstext

Ein Mädchen klopft in dunkler Nacht in einem dunklen einsamen Wald dreimal an eine Haustür, bis ihr geöffnet wird. Das Kind ist allein, die Hausbesitzerin auch. Trotzdem fällt es der Erwachsenen schwer, das Mädchen einzulassen. Sie gibt ihm ein Obdach und zu Essen und zu Trinken. Am nächsten Morgen schickt sie es wieder in die Kälte hinaus. Aber ihr Herz hat sich erwärmt, schnell merkt die Frau, dass sie das Kind vermisst. So geht sie los und sucht das Mädchen und findet es wieder. In einem märchenhaften Schluss wohnen die beiden zusammen und teilen Bett und Träume.
Dieses Bilderbuch von Annika Thor arbeitet mit märchenhaften Symbolen und Figuren. Kälte, Einsamkeit, Verlorenheit erscheinen fast übermächtig. Es erinnert entfernt an „Hänsel und Gretel“ oder an „Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern“. Nur gibt es keine Hexe, sondern eine einsame Frau, die in der Lage ist, über ihren Schatten zu springen. So kann zum Schluss die Mitmenschlichkeit siegen.
Die kraftvolle Illustration der Grafikerin Maria Jönsson stützt den Inhalt stark. Der Wald ist kalt, auch in der Zeichnung sind die Bäume schwarz im weißen Schnee. Trotzdem lebt jede Seite von ganz vielen liebevollen farbigen freundlichen Details, die schon andeuten, dass die Geschichte gut ausgehen wird. Die Illustratorin verzichtet auf jede Süßlichkeit bei der Darstellung der zwei Personen, die im Wald aufeinandertreffen. Sie verstärkt die Wirkung der Sprache, indem sie Argwohn, Trauer, Einsamkeit und Angst in die Gesichter hinein bringt, und gleichzeitig nicht die Hoffnung vergisst.
Die Sprache der Geschichte ist reduziert und einfach. Kurze und verkürzte Sätze schildern die Rahmenhandlung. In die Gespräche der beiden werden Gedanken eingeflochten, die auf die Gefühlswelt hinweisen. Einsamkeit lässt sich nicht so schnell überwinden, das Fremdsein steckt mehr in den Menschen als im Außen. Trotzdem gibt es Hoffnung.
Vom Verlag ist das Buch für Kinder ab 4 Jahren empfohlen. Ob das so passend ist, hängt vom Kind ab. Generell würde ich das Buch nicht zwingend vor dem Eintritt in die Grundschule empfehlen.
Es ist ein Buch, das man vorlesen sollte. Seite um Seite aufblätternd kann ein Kind wunderbar Vermutungen anstellen, was geschehen wird, all die Tiere und Pflanzen und Dinge entdecken.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von gre; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 19.12.2016

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