Das Mädchen unter dem Dohlenbaum

Schlagwörter

• Tod/Sterben

Teaser

Ein Buch über Tod und Abschied: Der Vater eines kleinen Mädchens ist gestorben. Sie lebt nun mit ihrer Mutter allein, die in einer anderen Stadt neu beginnen will. Das Mädchen überlegt, wie es im Himmel ist, und ob ihr Vater nun alles, was sie tut, sehen kann. Sie erinnert sich aber auch an gemeinsame Erlebnisse und zählt auf, was jetzt nicht mehr sein kann.

Beurteilungstext

Dieses Buch erzählt sehr poetisch von den Gedanken und Gefühlen eines vielleicht achtjährigen Mädchens, dessen Namen der Leser nicht erfährt. Längere Texte in recht kleiner Schrift stehen in einem lang und schmal wirkenden weißen Streifen Papier, der neben den knapp 3/4 einer Doppelseite einnehmenden Bildern am rechten oder linken Rand angeordnet ist.
Die Ich-Perspektive lässt den Leser dicht an die Befindlichkeiten der Hauptfigur herankommen. In dichten Bildern wird da beschrieben, wie es sich anfühlt, wenn man jemanden vermisst, und wo die Stelle sitzt, an der es am meisten wehtut, und was diese Stelle kleiner machen kann. Manche dieser Passagen erinnern an die frühere Lektüre von Benno Pludra, an seine Helden, die ebenfalls einiges zu tragen haben.
Der Text geht dem Leser nahe, ohne auf billige Gefühle zu setzen oder sentimental zu sein. Vielmehr ist da eine Zurückgenommenheit, die um so mehr anspricht.
Viele dunkle Bilder unterstreichen die Grundstimmung, und die Bilder, die heller sind - z.B. in der Wohnung, in der Schule - wirken leer und trostlos, einsam. Erst die letzten Bilder werden im Farbton etwas wärmer und geben einen kleinen Ausblick auf Zweisamkeit zwischen Mutter und Tochter und neue Freunde anderswo.