Das Mädchen mit der Katze
- Autor*in
- Wellm, Alfred
- ISBN
- 978-3-89603-282-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Linke, Siegfried
- Seitenanzahl
- 64
- Verlag
- LeiV
- Gattung
- –
- Ort
- Leipzig
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 8-9 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 0,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ein taubes Mädchen, das sich gern Geschichten ausdenkt, beobachtet in den Sommerferien Urlauber am Strand und findet eine Möglichkeit, diesen einen Zugang zu ihrer Fantasiewelt zu öffnen.
Beurteilungstext
Das Buch von Alfred Wellm ist erstmalig 1983 in der DDR erschienen und in diesem Frühjahr neu aufgelegt worden. Es gehört unbedingt zu den Büchern, die es wert sind, nicht vergessen zu werden. Sicher ist die Beschreibung der Urlauber aus heutiger Sicht etwas nostalgisch, aber dennoch zeitlos, da es den Typ des Sportlers, des Fotografen, des Zeitungslesers immer noch gibt. Die Hauptperson ist jedoch das taube Mädchen, das die Urlauber nach ihren Beschäftigungen fragt, um sie so besser zu verstehen, und das sich eine Fantasiewelt geschaffen hat, zu der die Besucher erst einen Zugang finden, nachdem sich einer von ihnen darauf eingelassen hat. So entdecken sie, dass ihnen vieles von ihrer Umgebung verborgen geblieben war und es viel mehr zu sehen gibt, als sie geahnt hatten.
Dem Leser geht es wie den Urlaubern. Ihm erschließt sich eine Welt, die bunter und reicher ist als gedacht. Dazu tragen auch die romantischen Bilder des Illustrators bei. Sie bilden keine realen Personen ab, sondern lassen uns mit ihren gedämpften Farbtönen und verwischten Umrissen Stimmungen erahnen. Selbst das Mädchen, das auf allen Bildern auftaucht, hat kein individuelles Gesicht, sondern ist an der Größe, am roten Kopftuch und an ihrer Begleiterin, der grauen Katze, erkennbar. Es ist keineswegs unglücklich, sondern lebt in einer eigenen Geschichte. Wir, die wir uns die Welt mit allen Sinnen erschließen können, werden daran erinnert, dass wir manches nur zu oberflächlich wahrnehmen.