Das Mädchen mit den Schwefelhölzern

Autor*in
Andersen, Hans Christian
ISBN
978-3-86566-136-4
Übersetzer*in
THUSWALDNER, WERNER
Ori. Sprache
Illustrator*in
Sanabria, José
Seitenanzahl
40
Verlag
minedition
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Bargteheide
Jahr
2011
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In den Zeichnungen Jose Sanabrias ersteht das bekannte Märchen Hans Christian Andersens ganz neu und mit einer wichtigen Ergänzung.

Beurteilungstext

Es gehört zu den Klassikern der deutschen Märchenkultur: Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen. Die bewegende Geschichte eines armen Mädchens, das im bunten Weihnachtstreiben Schwefelhölzchen zu verkaufen und schließlich ohne Erfolg sich an den Schwefelhölzchen wenigstens zu wärmen versucht. Der Kältetod des Kindes wird hoffnungsvoll aufgelöst mit dem Hinweis, dass es nun als Engel gen Himmel fliegen und von dort seine viele Geschwister beschützen kann. Doch dieser Hoffnungsschimmer überdeckt nicht die traurige Stimmung; gerade weil die Märchenszenerie nur zu real erscheint.
Nun hat der Illustrator Jose Sanabria eine neue Bilderbuchversion vorgelegt, die die Geschichte um einen interessanten Aspekt ergänzt. Denn auf den fein ausgearbeiteten Aquarellen, mit ihren leicht unproportionierten Dimensionen, die den Protagonisten etwas Künstliches geben, ist nicht nur der verzweifelte Überlebenskampf des Mädchens zu sehen. Dort wird auch eine reiche Familie gezeigt. Während das Kind anscheinend die Geschichte vom Mädchen mit dem Schwefelhölzchen hört, ist der Vater unterwegs, Geschenke zu kaufen. Alles wird für das Kind hergerichtet, denn es soll behütet und glücklich das Weihnachtsfest verbringen. Auf den letzten Seiten gehört die Familie dann zur Gruppe der Entsetzten, die die Leiche des Mädchens finden. Hier kreuzen sich die Wege. Textlich wird das Märchen mit einem kurzen Pro- und Epilog umfasst, der schließlich deutlich macht, dass das Mädchen nun zwar an einem besseren Ort ist, dass es aber viele Kinder gibt wie es. "Wie aber geht es anderen? Schau dich um!" Insofern wird hier der Blick geöffnet für die vielen möglichen Märchen des Alltags, denen wir ein anderes Ende zu geben vermögen. Die Brücke zur Gegenwart und zur Verantwortung des Einzelnen wird hier nachdrücklich unterstrichen. So ist das Buch, das bildnerische und textlich ein wahrer Genuss ist, auch zu einem moralischen Aufruf, der angesichts der üblichen Ignoranz gegenüber Armen wichtig und angemessen erscheint. Das Buch ist damit nachdrücklich zu empfehlen.

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Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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