Das Loch

Autor*in
Torseter, Oyvind
ISBN
978-3-8369-5787-8
Übersetzer*in
Dörries, Maike
Ori. Sprache
norwegisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
64
Verlag
Gerstenberg
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hildesheim
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
19,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Mann zieht um. Mitten im Ausräumen der Kisten entdeckt er ein Loch in der Wand. Doch dabei handelt es sich um ein ganz besonderes Loch, denn das Loch kann seine Position ändern. Das Loch muss schnellstens ins Labor, von Experten untersucht werden. Doch kann man es so einfach überlisten und los werden?

Beurteilungstext

“Das Loch” ist ein Bilderbuch, das Irritation auslöst. Irritation, die jedoch Faszination und großen Witz transportiert. Bereits die Gestaltung des Buches mit einem kleinen Loch in der Mitte, durch das man vom Anfang bis zum Ende hindurchblicken kann, lässt die Frage aufkommen, wie dieses Loch auf jeder Seite erneut ins Spiel gebracht werden kann. Dies wiederum gelingt durch eine äußerst komische Gestaltung und so blättert man gespannt von Seite zu Seite, um zu erfahren, in was sich das Loch als nächstes verwandelt. Zu Beginn des Buches nimmt der Protagonist, ein undefinierbares Strichmännchen-Wesen, das Loch in seiner neuen Wohnung gar nicht wahr. Nachdem er es entdeckt, platziert der Illustrator es, durch jeweils wechselnde Montage des Hintergrundes immer wieder an eine andere Stelle, was gewisse Slapstick-Comedy inne hat. Endlich gelingt es ihm, das Loch in einen Pappkarton einzufangen, um es in ein Labor zu schaffen. Nun ist man als Leser gespannt, wie mit dem realen Loch im Buch weiter umgegangen wird. Dies gelingt Torseter äußerst geschickt: auf der einen Seite bildet es das “O” in KIOSK, auf der nächsten ein Auge, ein Autoreifen, das Ampellicht, einen Luftballon oder das Loch in der Baustelle. Im Labor wird das Loch erneut ausgepackt, vermessen und vielen Tests ausgesetzt. Das Loch wird aufbewahrt und der Protagonist kann entspannt nach Hause gehen. Das Loch, inzwischen zum Mond geworden, soll ihm dennoch keine Ruhe lassen. Und so passiert, was man bereits erahnt: Es ist wieder da, an seinem ursprünglichen Platz in der Wand und alles geht von vorn los. Während der Protagonist zufrieden einschläft, ist man als Leser bereits einen Schritt voraus. Dieses humoristische Element lässt Leser und Autor unter einer Decke stecken und sich über den Protagonisten amüsieren, der noch unwissend ist.
Ein Bilderbuch mit viel Witz und Ironie, äußerst geschickt gearbeitet, ist sonst doch sehr schlicht gehalten, was dem Loch noch größere Bedeutung zukommen lässt: Einfache Dialoge, Strichzeichnungen, zu einem sehr geringen Teil koloriert mit gelb, hellblau und grau und beige und meist wenige Details. Reduktionen, die verhelfen, sich auf das Wesentliche, Komische zu konzentrieren. Ein äußerst gelungenes, witziges Buch.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von nrö.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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